Guttenberg tritt zurück!

Überfällig. Folgerichtig. Endlich!

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Dr. Karl-Theodor zu Guttenberg hat heute seinen Rücktritt als Bundesverteidigungsminister erklärt. Damit hat er -zwar erst nach Wochen- die unumgänglichen Konsequenzen aus der Plagiats-Affäre gezogen.

Seine Erklärung (hier der komplette Text) zum Rücktritt ist aber noch einmal ein echter Guttenberg:

Wenn allerdings – wie in den letzten Wochen geschehen – die öffentliche und mediale Betrachtung fast ausschließlich auf die Person Guttenberg und seine Dissertation statt beispielsweise auf den Tod und die Verwundung von 13 Soldaten abzielt, so findet eine dramatische Verschiebung der Aufmerksamkeit zu Lasten der mir Anvertrauten statt.
Wenn es auf dem Rücken der Soldaten nur noch um meine Person gehen soll, kann ich dies nicht mehr verantworten.
Ich war immer bereit zu kämpfen, aber ich habe die Grenzen meiner Kräfte erreicht.

Noch immer stellt sich zu Guttenberg als Opfer einer Medienkampagne dar und noch immer mißbraucht er das Schicksal der gefallenen Soldaten zur eigenen Verteidigung.
Er hat nichts begriffen! Sollte er irgendwann mal eine zweite Chance im Politikbetrieb haben wollen, wird er noch sehr viel lernen müssen. Daß er das jemals lernen wird, ist heute kaum vorstellbar.

Angela Merkel hat nun das Problem einer nötigen Kabinettsumbildung. Und das mitten im Superwahljahr 2011. Es dürfte sehr spannend werden, ob zu Guttenberg der einzige sein wird, der diese Regierung verlassen muß oder ob Merkel die Chance nutzt und das Kabinett grundlegend umgestaltet.
Das Vertrauen der Wähler, das durch die unsägliche Affäre und die dabei offen zutage getretene Doppelmoral von CDU und CSU verloren gegangen ist, wobei gerade Angela Merkel durch ihre Äußerungen selbst dazu massiv beigetragen hat, wird die Union nur sehr schwer wieder gewinnen können. Es kommen sehr schwere Zeiten auf Union und ganz speziell auf Angela Merkel zu. Diese Affäre und ihr persönlicher Umgang damit, könnte zum Anfang vom Ende ihrer Kanzlerschaft werden. Auch die bisher als chaotisch zubezeichnende Bundeswehrreform steht nun wieder auf der Kippe. Die Auswirkungen der Plagiats-Affäre auf die Politik in Berlin sind heute noch gar nicht in ihrer kompletten Tragweite abzuschätzen.

Für die Wissenschaft, die Glaubwürdigkeit und die Ehrlichkeit ist dieser Tag ein echter Gewinn. Man sieht nun, daß man sich auch als Angehöriger des sehr vermögenden Geldadels, noch dazu mit mächtigen Freunden in der Springerpresse,  nicht über Moral und Anstand hinwegsetzen kann. Auch die Bundesregierung darf kein rechtsfreier Raum sein.

Quelle: n-tv, Tagesspiegel

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