Bremenwahl 2019: Hochrechnungen, Wahlergebnis und Analyse

Die Bremer Bürger haben gewählt, die Bürgerschaftswahl 2019 ist damit gelaufen. Das Ergebnis steht fest, und das werden die Auswirkungen der Wahl sein.

Die Menschen in Bremen und Bremerhaven haben ihre Stimme abgegeben, sowohl für die Europawahl als auch natürlich für die Wahl zur Bremischen Bürgerschaft. Letztere ist für das Bundesland Bremen natürlich ein wenig bedeutender als die EU-Wahl, schließlich geht es darum, ob heute die 70-jährige Vorherrschaft der SPD ein Ende finden wird.

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→ Die Prognose für die heutige Bürgerschaftswahl in Bremen, die unmittelbar nach Schließung der Wahllokale aufgestellt wurde, kannst du hier nachlesen.

Aktuelle Hochrechnung

Aufgrund der komplizierten Wahl in Bremen, immerhin gab es einen mehrere Seiten umfassenden Wahlzettel, auf dem die Bremer 5 Stimmen zu vergeben hatten, dauerte es in Bremen wie immer ungewöhnlich lange, bis die ersten Wahlbezirke ausgezählt waren und aktuelle Hochrechnungen für die Bremische Bürgerschaftswahl vorgelegt werden konnten. So lässt auch das vorläufige amtliche Endergebnis auf sich warten.

Aktuelle Hochrechnung für die Bremenwahl 2019:
(Stand 08:19 Uhr)

CDU: 25,4 Prozent
(2015: 22,4 %)

SPD: 24,3 Prozent
(2015: 32,8 %)

Grüne: 16,8 Prozent
(2015: 15,1 %)

Linke: 11,0 Prozent
(2015: 9,5 %)

AfD: 6,9 Prozent
(2015: 5,5 %)

FDP: 5,8 Prozent
(2015: 6,6 %)

BiW: 3,1 Prozent
(2015: 3,2 %)

Andere: 6,7 Prozent

Wahlbeteiligung: 66,0 %

Sitzverteilung

Voraussichtliche Sitzverteilung in der neuen Bürgerschaft in Bremen:
Insgesamt hat die neue Bürgerschaft 84 Sitze

CDU: 23
SPD: 22
Grüne
: 16
Linke: 10
FDP: 6
AfD: 6
BiW: 1


Analyse

Nach der jetzt vorliegenden Hochrechnung der Wahl zur Bremischen Bürgerschaft ergeben sich folgende Auswirkungen:

  1. Der CDU Kandidat Carsten Meyer-Heder hat es tatsächlich als allererster geschafft: die CDU hat mehr Stimmen erreicht als die SPD. Wenn das auch hauptsächlich durch die Schwäche der SPD und weniger durch die Stärke der CDU zu begründen ist.
  2. Der jetzige rot-grüne Senat unter Präsident und Bürgermeister Carsten Sieling (SPD) ist abgewählt.
  3. Die SPD hat rund ein Drittel ihrer Stimmen verloren.
  4. Grüne und Linke konnten nur leicht zulegen. Die FDP verliert leicht.
  5. Die AfD segelt in Bremen weiterhin in der Bedeutungslosigkeit.
  6. Die Grünen sind die Königsmacher, ohne sie kann nicht regiert werden.

Mögliche Koalitionen

Trotz der erheblichen Verluste kann die SPD möglicherweise weiterhin den Senat anführen, dann allerdings in einer rot-grün-roten Koalition. Damit wäre die Linke das erste Mal in einem westdeutschen Bundesland an der Regierung beteiligt. Auch das wäre eine echte Sensation.

Theoretisch möglich ist auch eine sogenannte Jamaika-Koalition aus CDU, FDP und Grüne. Dabei kommt es zuallererst darauf an, ob die Bremer Grünen sich darauf einlassen würden. Die FDP, die der Bürgerschaft mit 5,6 Prozent gerade so erhalten bleibt, müsste man sicher nicht lange bitten.

Auswirkung auf den Bund

Wie immer die neue Landesregierung in Bremen, sprich der Senat aussehen wird, davon wird letztlich abhängen, welchen Einfluss diese Bremenwahl auf die Bundespolitik haben wird. Die erheblichen Stimmenverluste der SPD sägen bereits jetzt unüberhörbar am Stuhl von SPD-Parteichefin Andrea Nahles. Sollte zudem auch noch eine Koalition ohne SPD-Beteiligung in Bremen an die Macht kommen, dann dürfte Nahles Zeit an der Spitze der Sozialdemokraten in ganz kurzer Zeit beendet sein.

Auch die CDU hat absolut keinen Grund sich auf den Lorbeeren von Meyer-Heder auszuruhen. Neben der Bremenwahl gab es heute ja auch eine Europawahl, und die war für die CDU alles andere als rosig. Deshalb wird auch die Kritik an CDU-Chefin Kramp-Karrenbauer lauter und drängender. Dass sie wirklich einmal Kanzlerin wird, ist noch lange nicht ausgemacht.

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