Für PR-Chef der Bahn ist der Zug abgefahren
Der Generalbevollmächtigte der Deutschen Bahn AG für Marketing und Kommunikation Ralf Klein-Bölting wurde entlassen.
Grund für diese Entscheidung des neuen Bahn-Chefs Rüdiger Grube sind die verdeckten PR-Maßnahmen, die im Jahr 2007 gelaufen sind.
Diese sogenannte „no-bagde“-Aktionen waren z.B. vorgefertigte Medienbereichte und Leserbriefe und Beiträge in Blogs und Foren, bei denen der Urheber Deutsche Bahn nicht zu erkennen war. Mit diesen PR-Aktionen sollten u.a. der geplante Börsengang der Bahn „wohlwollend begleitet“ werden und der damalige Lokführer-Streik „ins rechte Licht gerückt“ werden.
Insgesamt 1,3 Mio. EUR wurden dafür ausgegeben. Die Aktionen liefen mit ausdrücklicher Billigung durch den damaligen Bahn-Chef Mehdorn.
Der neue Chef Grube will damit jetzt aufräumen und hat den Marketing und Kommunikations-Bevollmächtigten gefeuert. Grube sagte in einer Mitteilung zu den Vorgängen:
Diese Form der PR-Maßnahmen lehne ich entschieden ab. Solche Aktivitäten sind mit dem Grundsatz eines transparenten und redlichen Dialogs mit der Öffentlichkeit in keiner Weise vereinbar.
Es werden jetzt umgehend die notwendigen Konsequenzen gezogen, um den zugesagten Neubeginn in der Unternehmenskultur dokumentieren.
Ob auf den Konzern noch rechtliche Konsequenzen zukommen, bleibt abzuwarten. Der Deutsche Journalisten Verband fordert jedenfalls eine strafrechtliche Verfolgung dieser PR-Aktionen.
Aufgedeckt wurden die Sauereien von der Initiative LobbyControl. Diese wies die Deutsche Bahn AG am 19. Mai auf die Vorgänge hin, die daraufhin die Wirtschaftsprüfer von KPMG auf die Spur schickte.
Herausgekommen ist, daß die Deutsche Bahn die Lobby-Agentur European Public Policy Advertisers GmbH mit den PR-Aktionen beauftragte. Ausgeführt wurden die Maßnahmen dann schlußendlich von der „Denkfabrik“ berlinpolis e.V.
Viel gebracht haben die Maßnahmen aber offenbar nicht. Die Deutsche Bahn, die immer noch von vielen Leuten als BUNDESBAHN bezeichnet wird (nicht mal da hat die PR funktioniert), ist immer noch eines der Unternehmen in Deutschland, die ein denkbar schlechtes Image haben.
Quellen: kress, LobbyControl, Deutsche Bahn
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