Mehdorn versteht nur Bahnhof

Wie weltfremd kann eigentlich einer, wie Mehdorn sein?

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Foto: Bilderrampe.de

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Da leistet sich die Bahn einen der größten Datenskandale in der Geschichte der Bundesrepublik, spioniert quasi gewerbsmäßig seine komplette Belegschaft aus, aber Herr Mehrdorn ist sich keiner Schuld bewußt.

Lieber läßt Mehdorn seine Rechtsabteilung Blogger angreifen, die nur eh schon bei allen Medien bekannte und publizierte Fakten in ihrem Blog verbreiten. Wahrscheinlich sieht man in dem lästigen Internet-Zeugs den kleinsten Gegner.
Von viralem Marketin und PR-Arbeit bzw. -Desaster haben die Strategen aus dem Bahn-Tower am Potsdamer Platz offenbar noch nie etwas gehört. Aber das werden sie jetzt ganz schnell lernen. Das mediale Echo auf die Abmahnung von netzpolitik.org war ja immens und ist es immer noch.

Dabei hätte die Bahn soviel zu tun. Das Wörtchen „Service“ hat bei der Bahn ja mittlerweile bedrohliche Formen angenommen. Man verwendet es als Bahn-Kunde eigentlich nur in Verbindung mit Hölle, Wüste, Wahnsinn, penetrant, unglaublich usw.
Statt sich um die essentiellen Dinge der Dienstleistung zu kümmern, werden die Angebote des Bord-Bistros in mehreren Sprachen (wobei das Englisch eher zur Erheiterung beiträgt) live im Zug bekanntgegeben. Und sollte man dann sogar auf die Idee kommen, diese wirklich nutzen zu wollen, sieht man meistens in die Röhre.
Das eigentliche Geschäft, Leute und Waren schnell, sicher, pünktlich und komfortabel zu angemessenen Preisen von einem Ort zum anderen zu bringen, wird jedoch sträflich vernachlässigt.

Herr Mehdorn wird wohl als Vorstandvorsitzender der Deutschen Bahn AG nicht mehr zu halten sein. Das fordern inzwischen nicht nur die Gewerkschaften sondern auch Politiker quer durch alle Parteien. Der windet sich zwar noch gewaltig und gibt sich begriffsstutzig, doch diesmal dürfte für Herrn Mehdorn der Zug abgefahren sein. Zu viele Skandale haben sich während seiner „Regierungs“zeit angehäuft.

Jetzt kommt es darauf an, die Zeit nach Mehdorn zu planen. Transparenz, modernes Management und Beerdigung der Börsenpläne müssen ganz oben auf der Agenda stehen! Wer auch immer die Nachfolge von Mehdorn antritt, wird viel zu tun haben.
Bleibt nur zu hoffen, das diesmal jemand nach Qualifikation und nicht nach politischen Gesichtspunkten gesucht wird.

Quellen: Spon, FAZ, netzpolitik

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