Ist „Endlager“ Gorleben ein Schwarzbau?

Ist der für die Endlagerung von Atommüll auserkohrende Salzstock Gorleben ein Schwarzbau?

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Der Ausbau des Salzstockes in Gorleben erfolgte zwar mit Genehmigung, wie das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) mitteilt, aber mit ganz anderer Zielsetzung, als ursprünglich angenommen. Der „Erkundungsbau“ hat mittlerweile die Ausmaße eines Endlagers eingenommen.

Salzstock Gorleben, (c) BfS

Salzstock Gorleben, Foto: BfS

Seit Jahren läuft in Gorleben offiziell die Erkundung, ob in dem Salzstock der hochgefährliche Atommüll aus deutschen Atomkraftwerken für die erforderlichen 100.000 Jahre sicher vor Auswirkungen gegenüber der Umwelt und hunderten von nachfolgenden Generationen eingelagert werden kann. Alles natürlich auf Kosten des Steuerzahlers.
Atomkraftwerksbetreiber und deren Erfüllungsgehilfen CDU und niedersächsiche Landesregierung setzen alles daran, daß das Gorleben offiziell zum Endlager erklärt wird.

Dazu ignorieren sie offenbar auch gern mal rechtliche Auflagen und Genehmigungen. Das BfS äußert sich dazu so:

Die Ausmaße der Erkundung sind viel zu groß. Das deutet daraufhin, daß hier Fakten für endgültiges Lager geschaffen werden sollen.“

Bereits seit den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts sei Gorleben mit immens hohen Kosten illegal zu einem Endlager ausgebaut wurden. 1,5 Mrd. EUR wurden bereits verballert und diese riesige Summe wird es den Erfüllungsgehilfen in Politik und Verwaltung leicht machen, eine Genehmigung als Endlager durchzusetzen.

Es wird Zeit für einen unabhängigen Untersuchungsausschuß zu diesem Thema. Die Kosten für den Ausbau zum Endlager sind nicht durch den Erkundungsbeschluß gedeckt und daher gefälligst von den Atomkraftbetreibern aufzubringen! Alles andere wäre Veruntreuung von Steuergeldern.
Zur Zeit ist es ja so, daß die Kosten für die Energiegewinnung aus Atomkraft sozialisiert und die Gewinne privatisiert werden. Darüberhinaus verdienen die Energiekonzerne auch noch am Atommüll.
Die Lobbyarbeit hat sich mal gelohnt, allerdings nicht für den Steuerzahler. Von den Gefahren der Atomkraft mal ganz zu schweigen.

Der Stopp der Erkundung von Gorleben und die Suche nach einem neuen und überhaupt geeigneten Standort für ein Endlager sind dringend nötig, so wie es der BUND schon seit längerem fordert.
Und damit nicht immer weiter immer mehr hochgiftiger Atommüll entsteht, ist der sofortige Ausstieg aus der Atomkraft das Gebot der Stunde.

Quelle: taz, BfS

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