Verbraucherbildung – nie war sie so wichtig wie heute.

Besonders Kinder und Jugendliche benötigen frühzeitig Aufklärung zum Umgang mit Konsum.

Der Fetisch „Wachstum“, der von so ziemlich alle politischen Parteien genüßlich gepflegt wird, erfordert vom Verbraucher, daß er schlicht immer mehr verbraucht. Der private Konsum in Deutschland soll möglichst stetig erhöht werden, auf keinen Fall aber absinken. Das soll die Binnenkonjunktur ankurbeln und so zu weiterem Wachstum führen, der wiederum den Konsum ankurbeln soll.

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Ein Teufelskreis, der irgendwann zwangsläufig zum Stillstand kommen muß, denn ein endloses, unbegrenztes Wachstum kann es nicht geben. Auch wenn es dieser Tage in den deutschen Innenstädten nicht danach aussieht, schließlich brummt in den Adventswochen das Weihnachtsgeschäft auf Hochtouren, erkennen die ersten Politiker die Endlichkeit des Wachstums an.

Doch noch haben wir dieses Stadium nicht erreicht. Der Konsum läuft in Deutschland noch sehr gut. Die Niedrigzinspolitik der EZB verstärkt diesen Zustand noch zusätzlich. Wenn sie schon keine Zinsen mehr für ihr Geld bekommen, dann geben es die Menschen lieber aus und versuchen ihren Reichtum durch die Flucht in Sachwerte zu retten.

Konsumwelt

Jedes Unternehmen versucht natürlich ein möglichst großes Stück vom Kuchen „Konsum“ abzubekommen. Der Absatz der eigenen Produkte und Dienstleistungen soll immer weiter gesteigert werden, und damit auch der Umsatz und letztlich auch der Gewinn des Unternehmens. Die Konsumwelt wird deshalb immer komplexer. Angebote, vermeintliche Schnäppchen und besondere Gelegenheiten warten an jeder Ecke. Hier den Überblick zu behalten, dürfte für viele Verbraucher nicht ganz einfach sein und immer schwieriger werden.

Kinder und Jugendliche

Besonders gefährdet sind hierbei natürlich die Kleinsten in unserer Gesellschaft. Kinder und Jugendliche fällt es häufig sehr schwer, sich in der heutigen Konsumwelt zurecht zu finden. Ohne grundlegende Verbraucherbildung können sie die Konsumentscheidungen, mit denen sie immer früher konfrontiert werden, gar nicht richtig treffen. Sie drohen im Konsumstrudel unterzugehen.

Deshalb fordert der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) schon lange eine unabhängige Verbraucherbildung in den Schulen.

Quelle: YouTube/vzbv

Kinder und Jugendliche sollen bereits frühzeitig Informationen zu Themen Ernährung, Finanzen und Medien erhalten. Der beste Ort dafür ist die Schule. Der vzbv unterstützt die Schulen und Lehrer dabei mit einem Informationsangebot zur Verbraucherbildung im Internet und Unterrichtsmaterialien.

Die Politik

Auch die Politik hat mittlerweile die Wichtigkeit der Verbraucherbildung für die jüngsten Teilnehmer unserer Konsumwelt erkannt. Die Kultusminister der einzelnen Bundesländern haben auf der Kultusministerkonferenz 2013 beschlossen, daß Verbraucherbildung verbindlich in die Lehr- und Bildungspläne aller Bundesländer aufgenommen werden muß.

Schule

Jetzt kommt es darauf an, daß die Politik diesem Beschluß auch Taten folgen läßt. Allerdings gibt es weiteren Handlungsbedarf, denn die Unternehmen drängen in die Schulen. Dabei ist es ganz wichtig, daß die Verbraucherbildung frei von Einflüssen der Wirtschaft vermittelt wird. Eine unabhängige Vorbereitung der Kinder und Jugendlichen auf die Welt des Konsums ist schlicht nicht möglich, wenn gesponserte Unterrichtsmaterialien oder Fortbildungen für die Lehrkräfte die Inhalte der Wissensvermittlung beeinflussen. Mit Werbung, Marketing und Akquise werden die Kinder und Jugendlichen noch früh genug konfrontiert.

Digitaler Binnenmarkt

Mit einer guten Vorbereitung auf die Konsumwelt können die Schüler, ebenso ihre Eltern und alle anderen Erwachsenen auch besser mit den Möglichkeiten des digitalen Binnenmarktes umgehen.

Der Online-Handel wird immer wichtiger und neben den zahlreichen Möglichkeiten und Annehmlichkeiten drohen auch im digitalen Binnenmarkt mancherlei Stolperstellen und Gefahren. Auch hier ist der vzbv im Sinne der Verbraucher aktiv.

Quelle: YouTube/vzbv

Noch immer wird der Online-Handel von vielen als eigene Welt mit eigen Gesetzen verstanden. Dabei gelten alle Regeln aus der offline Welt, grundsätzlich auch im Online-Handel. Noch bestehende Unterschiede gilt es schnellstens abzuschaffen, damit offline wie online die gleiche Regelungen gelten und die vielfach bestehende Verwirrungen bei den Verbrauchern beseitigt werden kann. Hierbei gilt es der Politik immer auf die Finger zu schauen.

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