Lebenslanges Kfz-Kennzeichen

 Bei Umzügen darf das Kfz-Kennzeichen künftig mitgenommen werden.

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Bundesverkehrsminister Ramsauer fällt immer wieder mit skurilen Ideen auf. So kann er beispielsweise nicht von der PKW-Maut lassen. Wer oder was ihn immer wieder dazu treibt, das Unwort PKW-Maut auszusprechen und deren Einführung zu fordern, neben dem Tempolimit ein echtes NoGo in Deutschland, können letztlich wohl nur Psychologen klären.
Doch ab und zu bringt selbst Ramsauer mal ganz vernünftige Ideen auf die Tagesordnung. So z.B. das Wechselkennzeichen. Dessen praktische Umsetzung ist allerdings derart mangelhaft, daß am Ende für den Autohalter keine Verbesserung übrigbleibt. So muß trotz Wechselkennzeichens für alle Fahrzeuge die volle Kfz-Steuer entrichtet werden und die auch die Versicherungsbeiträge bringen keine Entlastung. Somit ist das Wechselkennzeichen ein bürokratischer Rohrkrepierer. Minister Ramsauer sieht das naturgemäß anders.

Das Thema Kfz-Kennzeichen hat es dem Ramsauer Peter aber irgendwie angetan. Erst das Wechselkennzeichen, dann hat er den Städten die Möglichkeit eingeräumt, alte Kennzeichen wieder einzuführen, und nun sollen Autohalter selbst bei einem Umzug in anderes Bundesland ihr Kfz-Kennzeichen behalten dürfen. Sogar bei einem Verkauf soll das bisherige Kennzeichen am Auto bleiben dürfen. Zum 01. Juli 2014 soll diese Regelung inkraft treten, vorausgesetzt der Bundesrat stimmt zu.

Die Fahrzeughalter sparen Zeit und Geld. Die Bürokratie wird abgebaut.

So schwelgt Ramsauer im eigenen Erfolg. Doch wie immer lohnt es sich, bei Ramsauer genau hinzusehen. Die ganze finanzielle Einsparung für die PKW-Halter besteht darin, daß sie ihr altes Kennzeichen behalten dürfen. Die Anfertigung von neuen Schildern entfällt. Macht rund 20 EUR Einsparung.
Die zeitliche Einsparung beträgt genau Null, denn eine Adreßänderung in den Zulassungspapieren ist weiterhin erforderlich. Und dieses Umschreiben wird es bei den Zulassungsstellen der Landkreise und Städte nicht umsonst geben.

Auch die Einstufung bei der Kfz-Versicherung wird wie bisher bestehen bleiben. Für die Höhe der Prämie entscheidet der Wohnort. Und den muß man seiner Versicherungsgesellschaft bei einem Umzug zügig mitteilen. Die Bürokratie ist damit also genau so groß wie vor der Einführung des lebenslangen Kennzeichens.

Somit zeigt sich mal wieder, daß Verkehrsminister Ramsauer gern versucht, mit vermeintlich populären Themen in die medialen Schlagzeilen zu kommen. Die Umsetzung dieser Themen läßt dann allerdings meistens zu wünschen zu übrig. Politisch viel gravierender ist jedoch, daß Ramsauer die wirklich wichtigen Themen in seinem Ministerium schleifen läßt. Bei Stuttgart 21, dem Berliner Flughafen BER oder bspw. der Förderung von alternativen Antriebstechniken im PKW-Bau hat Ramsauer jedenfalls auf voller Linie versagt und tut das noch immer.

Quelle: BMVBS

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