Riesterrente kann man sich sparen

Lohnt sich eine Riesterrente?

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Ursula von der Leyen, die Kämpferin für die Rechte der kleinen Rentner. Diese Rolle nimmt sie sich wohl nicht mal selbst ab. Für Ursula von der Leyen gibt es nur ein Ziel, für das es sich wirklich zu kämpfen lohnt, und das ist ihr eigener Vorteil. Schon in der Vergangenheit fiel sie immer wieder mit populistischen, zum Teil undemokratischen und verfassungswidrigen Parolen auf. Hauptsache es passte zur gegenwärtigen Stimmungslage und versprach ihr vermeintliches politisches Renommee. Für ein paar Wählerstimmen mehr würde Ursula von der Leyen, nach der unsäglichen Kinderporno-Kampagne auch Zensursula genannt, alles und jeden für dumm verkaufen.

In diesem Tenor muß man auch ihre derzeitige Kampagne für eine Zuschussrente sehen. Diese Zuschussrente sollen Rentner erhalten, die 40 Versicherungsjahre sowie 30 Beitragsjahre aus Beschäftigung, Kindererziehung bis zum 10. Lebensjahr oder Pflege nachweisen können. Dadurch bekämen solche Rentner statt der Grundsicherung von 678 EUR, und nur um solche Rentner geht es, beispielsweise eine aufgestockte Rente von 850 EUR. Immer abhängig von den tatsächlichen Beitragsjahren. Und darin liegt die große Krux des Vorschlags. Kaum ein Rentner wird in der Zukunft mehr auf 30 Beitragsjahre kommen. Ausbildung, Praktikum, Arbeitslosigkeit, Hartz4, Weiterbildung, Teilzeit all dies führt schon heute zu gebrochenen Erwerbsbiografien. Und dieser Trend wird sich noch verstärken. So werden nur ein paar Tausend Rentner in ganz Deutschland davon profitieren, falls die Zuschussrente überhaupt Realität werden sollte. Aber schön das man mal darüber gesprochen hat, anstatt die wahren Probleme der Rente zu betrachten und die haben entscheidend mit dem niedrigen und immer weiter abrutschenden Lohnniveau in Deutschland zu tun.

Von der Leyen ist das egal. Hauptsache sie kann sich als Jean d’Arc der Rentner inszenieren. Für diesen Feldzug in eigener Sache wird auch gern die Springer-Presse mit eingespannt. Dabei kamen jedoch auch interessante Aspekte zu Tage, die so in der Deutlichkeit bisher nicht kommuniziert wurden. Nach Berechnungen des Bundesarbeitsministeriums wird im Jahre 2030 die ausgezahlte Rente nur noch 43 Prozent des letzen Nettoeinkommens betragen. Das heißt alle Arbeitnehmer, die heute 2.500 EUR brutto oder weniger verdienen, werden automatisch nur die Grundsicherung von 688 EUR erhalten. In dieser Deutlichkeit war dies so von der zuständigen Ministerin noch nicht zu hören. Sollte dieses Szenario wirklich eintreten, wäre das ein echtes Armutszeugnis für die heute und zukünftig politisch Verantwortlichen in diesem Lande.
Daß das so kommen wird, dafür spricht einiges, wie man der allgemeinen Reaktion aus den verschiedensten Lagern auf diese Zahlen entnehmen kann. Die Zustandsbeschreibung an sich wird nicht bezweifelt. Nur über die Wege zur Bekämpfung der Altersarmut, darüber streiten Parteien und Verbände.

Wie immer dieser Streit auch ausgehen wird, eines steht schon heute fest. Bezieher von Gehältern bis 2.500 EUR brutto, und das dürften die meisten der abhängig Beschäftigten sein, können sich das Einzahlen für eine Riester-Rente sparen. Wenn sie im Alter in die Grundsicherung fallen, die Chancen dafür stehen sehr hoch, solange niemand wirklich substantielle Veränderung am Rentensystem vornimmt, dann nützen ihnen die Auszahlungen aus der Riesterrente rein gar nichts, weil diese Beträge mit der Grundsicherung verrechnet werden. Sie haben dadurch nicht einen Cent mehr.
Jeder Kleinverdiener, der sich heute die Beiträge für seinen Riester-Vertrag in der Hoffnung auf eine höhere Rente vom Munde abspart, sichert damit nur die Gewinne der Versicherungsunternehmen. Und das steckte wohl letztlich wirklich hinter der Idee der Riesterrente. Die Subventionierung der Versicherungsbranche.
Die Kleinverdiener sollten deshalb gewissenhaft prüfen lassen, ob sie ihren Riestervertrag nicht besser kündigen, so wie es auch der Geschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Dr. Ulrich Schneider vorhat. Das Geld, das sie dadurch sparen, können sie besser heute für sich und ihre Kinder ausgeben.

 

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