Die postume Verklärung mancher Politiker

Über die absurde politische und moralische Überhöhung von Politikern nach ihrem Ableben.

Derzeit überschlagen sich sämtliche Medien in dem sinnlosen Kampf, wer den ergreifendsten Nachruf auf Guido Westerwelle oder Hans-Dietrich Genscher veröffentlicht. Beide Politiker werden dabei geradezu über den grünen Klee gelobt und im Nachhinein als Lichtgestalten der deutschen Geschichte verklärt. Auch bei anderen verstorbenen Politikern konnte man das schon beobachten. Einen Gefallen tun sich damit die Medien weder sich selbst noch ihren Lesern.

Guido Westerwelle

Guido Westerwelle war zu Lebzeiten sehr konsequent. Er war stets ein nerviger Lautsprecher seiner Partei und immer seiner Klientel verpflichtet. Die FDP war nie die Partei der „kleinen Leute“. Sie nennt sich zwar liberal, vertritt aber schon immer ausschließlich die Interessen von Selbständigen und → mehr lesen…

Der Tod ist ein Tabuthema

Der Tod darf nicht thematisiert werden. Das weiß jedes Kind.

Ja, aber warum denn?

Natürlich – er bringt Schmerz und Leid mit sich. Jeder, der schon einmal einen lieben Menschen gehen sehen hat, ist empfindlich und verletzt, will nicht daran erinnert werden und will sich nicht damit auseinandersetzen müssen, wenn er einmal darüber hinweg ist.
Letztlich aber bringt das Tabuisieren nur Nachteile mit sich. Denn so wissen viele Menschen bei einem Todesfall nicht, wie sie sich verhalten sollen und wie sie mit den Nachfolgen und Begleiterscheinungen auch in rechtlicher und finanzieller Hinsicht umgehen sollen. Woher auch, wenn sich niemand traut, ein längst hinfällig gewordenes Tabuthema rechtzeitig aufzugreifen und auf diesem Wege vielleicht dafür zu sorgen, dass es leichter zu handhaben → mehr lesen…

Tauwetter in Nordkorea?

Kim Jong Il ist tot.

Der große Führer -oder war er der geliebte Führer, bei diesen verordneten Liebesbekundungen muß man es nicht so genau nehmen- starb am Wochenende in seinem gepanzerten Lieblingszug. Vielleicht ist er aber auch nur betrunken über eine Teppichkante gestürzt, denn dem Alkohol soll Kim Jong Il sehr zugetan gewesen sein. Die reine Wahrheit zum Ableben des Diktators, wird man vielleicht später einmal erfahren.

Vielleicht später, wenn das Land Nordkorea die historische Chance nutzt, um sich von dieser menschenverachtenden Militärdiktatur, die sehenden Auges das eigene Volk verhungern läßt und lieber alles Geld in geistesgestörte Atomprogramme steckt, endgültig zu befreien. Die letztverbliebene Diktatur reinster stalinistischer Prägung könnte nun endlich beseitigt werden.
Man kann dem koreanischen Volk nur → mehr lesen…

Trauer im Medienzeitalter

Der Tod von Robert Enke war das Medienereignis des Jahres.

Die Medien meinten die Trauerarbeit übernehmen zu müssen, nur weil Enke auch ein Produkt eben dieser Medien war. Eine Sondersendung jagte die nächste. Vor-Ort-Reporter überschlugen sich mit immer „neuen“ Bildern und O-Tönen (u.a. auch live vom Unfallort) von ganz betroffenen Verantwortlichen und sonst wichtigen Personen, von Fans, Freunden und Bekannten, gern auch Promis der C- und D-Kategorie. Ein Blumen-, Kerzen- und Tränenmeer in jeder Sendung.
„Sprachlosigkeit“ wurde eifrigst in Worte gefaßt, hinterfragt, kommentiert und moderiert. Und zur Krönung des Ganzen eine Boulevard-Dampfplaudertasche vom Format Beckmann bei der Trauerfeier im Stadion von Hannover, die selbst wiederum als das Medienereignis des Jahres im deutschen Fersehen inszeniert wurde.

Doch wer will schon in → mehr lesen…

Letzter Akt im medialen Drama des Michael Jackson

Michael Jackson ist tot. „This is it.“
Und auch aus dieser Nachricht werden die Medien ihren Profit ziehen.

Es gibt Nachrichten, denen kann sich keiner entziehen. Die Nachricht vom Tod von Diana Spencer im September 1997 war so eine. Niemand konnte sich unbeteiligt zeigen, ob er wollte oder nicht. Und auch die Todesnachricht von Michael Jackson gehört in diese Kategorie.

Der selbsternannte bzw. von den Medien dazu gemachte „King of Pop*„, auf jeden Fall aber einer der echten großen Weltstars, lebt nicht mehr. Seine Musik hat eine ganze Epoche der Musikgeschichte geprägt und die Massen begeistert. Ein musikalisches Ausnahmetalent.

Der Mensch Michael Jackson kam dabei allerdings zu kurz. Ähnlich wie auch Diana Spencer, die zumindest noch eine einigermaßen → mehr lesen…

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