Sebastian Thrun, eine Deutsche Erfolgsgeschichte, die an der Universität Bonn begann

Exzellenz zelebrieren Teil I – Sebastian Thrun

Das Prestige der Universität Bonn ist unbestreitbar, denn befinden sich unter den Absolventen doch historische Figuren wie Papst Benedict XVI, Karl Marx, Heinrich Heine, Friedrich Nietzsche und Max Ernst. Jedoch ist Erfolg in der Vergangenheit nicht genug für eine lebendige Universität. Für eine akademische Institution, die sich an die Spitze der Wissenschaften zu stellen vermag, erfordert es in die Exzellenz der Gegenwart zu investieren, ein Ziel um das es sich täglich zu kämpfen lohnt. Und wahrhaftig, die Anstrengungen haben sich ausgezahlt.

Letzten Monat erhielt die Universität den offiziellen Status einer Exzellenz Universität vom Exzellenz Kommitee und erhob diese zu einer von elf Universitäten der Exzellenz in ganz Deutschland. Unter diesen elf gilt die Universität Bonn dank ihrer Strategie, die mit der Investition in Wissenschaftler/innen, Stärkung des Forschungsnetzwerke und gesellschaftlichen Wissenstransfer einen Dreiklang bilden, als Erfolgreichste. Die Universität plant ihren neuen Status zur Aquise von Talenten diverser Karrierestufen zu nutzen und weiterhin an der Optimierung der Arbeitsstruktur von Forschung und Bildung zu arbeiten.

Im Zuge der Ermächtigung der Universität und den einhergehenden Investitionen in die Studierenden haben wir uns entschlossen, mit ihnen zu zelebrieren und jeweils fünf Absolventen der Universität Bonn und dessen globale Projekte in den Mittelpunkt zu stellen.

In diesem Kapitel sprechen wir über Sebastian Thrun, einen deutschen Gelehrten, Entrepreneur und Geschäftsführer, der ein Absolvent der rheinischen Friedrich-Wilhems-Universität Bonn ist, der vor kurzem von der Kommission für Exzellenz der Status einer Exzellenz Universität verliehen wurde. Thrun schloss sein Studium an der Universität Bonn mit einem Doktorat in Computer Wissenschaften und Statistik ab. Daraufhin lehrte er an der Carnegie Mellon University sowie Stanford University, wo er sich einen Namen in Robotik machte. Heute ist er bekannt als „der Pate der selbst-fahrenden Automobile“.

Die Karriere Thruns erregte internationales Aufsehen während er in Stanford war. In dieser Zeit wurde in den U.S.A vom Verteidigungsministerium ausgehend die DARPA Grand Challenge für unbemannte Fahrzeuge ausgerufen. Diese Herausforderung war so groß, dass keins der Automobile sie meistern konnten, und es wurde davon ausgegangen, dass es keine Fahrzeuge geben wird, die unbemannt fahren könnten.

Thrun hat sich davon nicht beeindrucken lassen. Er fragte 20 seiner Studierenden ein unbemanntes Fahrzeug zu bauen, um damit in der nächsten Challenge teilzunehmen – zehn Monate später gewann dieses Fahrzeug. Thrun wurde daraufhin von dem Google Mitbegründer Larry Page engagiert, unbemannte Fahrzeuge zu kreieren, die auf den Strassen Californiens fahren können. Am Anfang schien dies unmöglich, Thrun verneinte das Angebot, Page jedoch blieb beharrlich und konnte ihn für das Projekt gewinnen. Das war der Anfang von Waymo, Google’s Initiative für selbst-fahrende Automobile, die Page’s Traum der unbemannten Fahrzeuge in den Strassen von Californien erfüllte. Thrun beschreibt, dass er den Unterschied zwischen Expertentum und Visionärsein von Page gelernt hat.

Seitdem arbeitete Thrun an verschiedenen innovativen Projekten, wie GoogleX, Google Glass, Google Wing, Google Loon und Google Brain. Er gründete Udacity, eine Bildungsorganisation die MOOC’s ( Massive Opren Online Courses) anbietet und im Ruf steht, sich zur „Universität des Silicon Valley“ erhoben zu haben.

Heute ist Sebastian Thrun Lehrbeauftragter an der Stanford Universität und der Georgia Tech sowie Vorsitzender von Udacity und Kitty Hawk, wo er an fliegenden Automobilen arbeitet.

Obwohl sich fliegende Automobile weit hergeholt anhören, lernte Thrun im Laufe seiner umfangreichen Karriere, dass verrückte Ideen häufig die besseren sind, denn wenn sie einmal Erfolg ernten, kann man sich ein Leben ohne sie nicht mehr vorstellen. In einem Interview für PBS (Brief but Spectacular) sagte Thrun in Referenz zu selbst-fahrenden Automobilen:

Ich glaube wir werden das bemannte Fahren eines Autos ähnlich wahrnehmen wie wir aus heutiger Perspektive auf das Mittelalter zurückblicken.

Er hat des weiteren große Hoffnungen, dass mit Hilfe artifizieller Intelligenz über das Mobil Telefon in Zukunft Krebs und verschiedene andere Krankheiten bekämpft werden können.

In seiner Rede während der Abschlussfeier des Harvey Mudd College gab Thrun den Absolventen Ratschläge. Er motivierte sie an sich selbst zu glauben und sich nicht zu scheuen, neugierig zu sein, quer zu denken. Es ist tatsächlich seine Aufgeschlossenheit, die ihn befähigte der erfolgreiche Erfinder zu werden, der er heute ist.

In seiner Karriere gewann Thrun mehrere Preise, den CAREER Award der National Science Foundation, den Olympus Award der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Mustererkennung und den Max-Planck Forschungs Preis. Thrun ist auch Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher und Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina. 2011 wurde er zur fünft kreativsten Persönlichkeit in der Wirtschaft der Fast Company benannt und in 2012 überreichte ihm das Smithsonian Magazine den American Ingenuity Award in der Kategorie für Bildung.

In unserer nächsten Folge stellen wir Ihnen den Diplomaten und Finanzier Joel Nagel vor.