Cannabis auf Rezept
Wie komme ich an Cannabis? Wieviel darf man nehmen? Welche Nebenwirkungen gibt es?
Fast schon fühlt man sich wie in Holland. Cannabis ist endlich erlaubt, die jahrzehntealten, kaum mehr nachzuvollziehenden Verbote sind weggefallen und jeder bekommt Cannabis ganz einfach in der Apotheke, auf Rezept. Auch in Deutschland darf endlich frei gehascht werden.
Ganz soweit sind wir dann doch noch nicht. Zustände wie in den Niederlanden, wo an praktisch jedermann Cannabis unter überschaubaren Regelungen verkauft werden darf, sind in Deutschland noch Zukunftsmusik. Bislang ist der Konsum nur Schwerkranken vorbehalten.
Wer bekommt Cannabis?
Im Moment ist es so, daß du froh sein solltest, wenn du in Deutschland noch kein Cannabis in der Apotheke erhalten darfst. Denn die Abgabe ist nach dem entsprechenden Gesetz, das vom Bundestag beschlossen wurde und am 01. März 2017 in Kraft getreten ist, nur an Schwerkranke erlaubt. Nur solchen Menschen dürfen die Ärzte ein entsprechendes Rezept ausstellen, mit dem sie in der Apotheke dann Cannabis erhalten. Die Kosten dafür müssen die Krankenkassen übernehmen.
Coffie-Shops, wie in den Niederlanden wird es hierzulande also nicht geben. Und es geht auch nicht darum, den Kauf von Gras zu erlauben und den Menschen so einen Haschisch-Rausch zu erlauben. Vielmehr hat endlich auch der deutsche Gesetzgeber eingesehen, andere Länder sind da schon lange viel weiter, daß es mit Cannabis möglich ist, den Betroffenen ein Stück Lebensqualität zurückzugeben.
Wieviel Cannabis darf man nehmen?
Da es in Deutschland Cannabis auf absehbare Zeit nur auf Rezept von einem Arzt geben wird, stellt sich diese Frage so gar nicht. Der Arzt legt fest, welche Mengen angebracht sind und auf welche Weise das Cannabis konsumiert werden soll. Das muß nicht zwingend durch Rauchen geschehen.
Eine wichtige Neuerung in dem Gesetz ist die Möglichkeit für den Arzt, Cannabis auch schon zu verschreiben, bevor alle denkbaren anderen Arzneien am Patienten getestet wurden.
Welche Nebenwirkungen gibt es?
Welche Nebenwirkungen der Konsum von Cannabis und des darin enthaltenen THC auf den menschlichen Organismus haben, darüber streiten die Gelehrten seit Jahrzehnten. Das war und ist auch der Hauptgrund, warum Cannabis in Deutschland – außerhalb des erlaubten Konsums auf Rezept – auch weiterhin verboten bleibt.
Einige Experten sehen in Cannabis eine Einstiegsdroge. Wer einmal dem Rausch verfallen ist, der will immer mehr und greift früher oder später zu anderen, härteren Drogen, so deren Argument. Die Befürworter sehen in Cannabis dagegen die große Chance, vor allem chronischen Schmerzpatienten effektiv zu helfen oder die Nebenwirkungen einer Chemotherapie zu lindern. Auch bei Krampf- und MS-Patienten konnten gute Resultate erzielt werden.
Diese positiven Resultate überwiegen in den Augen der Befürworter die möglicherweise negativen Nebenwirkungen, von den man bisher gar nicht so viel konkret weiß, denn Forschung in puncto Cannabis steckt noch immer in den Kinderschuhen. Abhängig von der Art des Konsums, rauchen, verdampfen, essen oder Aufnahme über die Haut ist möglich, und dem dabei aufgenommen THC, ergeben sich verschiedene Wirkungsweisen und dementsprechend auch unterschiedliche mögliche Nebenwirkungen.
Fazit
Auch wenn es Risiken und Nebenwirkungen geben sollte, ist die Zulassung von Cannabis auf Rezept für die betroffenen Patienten ein echter Grund zum Feiern. Ihnen wird dadurch ein großes Stück Lebensqualität zurückgegeben.
Die ganzen Kiffer, die nur zum Spaß oder Freizeitvertreib Marihuana konsumieren wollen, bleibt vorerst weiterhin nur der Weg in die Niederlande. In Deutschland bleibt der Joint auch weiterhin verboten. Ob und wann dieses Verbot endgültig fällt, vermag heute noch niemand abzuschätzen. Zwar befürworten Grüne und Linke die weitgehende Freigabe von Cannabis, doch dazu müßten diese beiden Parteien erst einmal in Regierungsgewalt im Bund kommen.
In diesem Herbst sind Bundestagswahlen. Sollte es Grünen und Linken gelingen, zusammen mit der SPD eine Linke Mehrheit zu zimmern, dann stünden die Chancen dafür vielleicht gar nicht so schlecht.
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[Letzte Aktualisierung am 22.09.2024 um 21:30 Uhr / * = werbender Link (Affiliate) / Bilder von der Amazon Product Advertising API]