Donald Trump will das Internet schließen.

Präsidentschaftsanwärter Donald Trump will durch Bill Gates das Internet schließen lassen.

Der Vorwahlkampf für die nächsten Präsidentschaftswahlen in den USA ist in vollem Gange. Einer sticht dabei immer wieder aus der Masse heraus, der Kandidatenanwärter der Republikaner Donald Trump. So viel dumme Kommentare und schwachsinnige Statements, wie Trump in den letzten Monaten und Wochen verzapft hat, fabrizierte nicht einmal Ex-US-Präsident George W. Bush.

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Die Republikaner haben offensichtlich ein Händchen für solche Kandidaten. Oft fehlt es diesen „Politikern“ schlicht an Bildung. George W. Bush beispielsweise hat sich während seiner Kandidaten-Tor quer durch Amerika sogar noch damit gebrüstet, noch niemals im Ausland gewesen zu sein. Damit wollte er wohl seinen grenzenlosen Patriotismus unter Beweis stellen, und bewies doch nur seine völlig beschränkte Sicht auf die Dinge in der Welt. So wurde die Präsidentschaft für ihn eine einzige Bildungsreise rund um den Globus. Hat wenigstens einer etwas davon gehabt, während die Welt sehnlich den Tag herbei betete, an dem Bush jr. das Oval-Office endlich wieder räumen mußte.

Internet schließen

Donald Trump paßt sehr gut in diese Ahnenreihe. Nach schwachsinnigen Vorschlägen, wie die umfassende Migranten-Registrierung, die viele an die Registrierung der Juden im Dritten Reich erinnerte, oder der Forderung nach Schließung der Grenzen für Muslime, äußerte er sich nun zur Zukunft des „gefährlichen Internets“.

Nach Auffassung von Trump muß das Internet sofort geschlossen werden, weil es dem „Islamischen Staat“ (IS) erlaube, darüber Menschen zu rekrutieren. Wörtlich sagte Trump auf einer Kundgebung:

Wir verlieren eine Menge Menschen wegen des Internets. Und wir müssen etwas tun. Wir müssen uns mit Bill Gates treffen und mit vielen verschiedenen Menschen, die wirklich verstehen, was los ist. Wir müssen mit ihnen sprechen, vielleicht in bestimmten Gebieten das Internet auf irgend eine Weise schließen. Jemand wird sagen: ‚Oh, Meinungsfreiheit, Meinungsfreiheit.‘ Das sind dumme Leute.

Dieses Statement offenbart zwei Dinge:
Erstens sind Trump die Bürgerrechte völlig egal. Lieber mehr Sicherheit als die Bürgerrechte schützen, ist offensichtlich sein Credo. Daß es sich dann aber gar nicht mehr lohnt, überhaupt etwas zu schützen, geht eindeutig über den Horizont des Republikaners hinaus.

Und zweitens hat Trump so wenig technisches Verständnis in Bezug auf das Internet, daß er tatsächlich glaubt, man könnte das Netz irgendwie schließen. Und der Mann mit dem Schlüssel ist in seinen Augen Bill Gates. Ausgerechnet Gates, Gründer und Ex-Chef von Microsoft, der sich bereits 2007 aus dem Geschäft zurückzog, wo doch gerade Microsoft die Chancen und Entwicklungsmöglichkeiten des Internets jahrelang verschlafen hat.

Donald Trump hat mit dieser Äußerung bewiesen, daß er als Kandidat für die Präsidentschaftswahl oder gar als richtiger Präsident völlig ungeeignet ist. Er mag zwar jede Menge Geld haben, doch Geld allein hilft nicht gegen Dummheit. Das wissen schon die Kinder im Kindergarten.

Neuland

Wer allerdings glaubt, wir seien hierzulande mit mehr Kompetenz gesegnet, der irrt. Die Äußerung von Kanzlerin Angela Merkel im Sommer 2013, nach der „das Internet für uns alle Neuland ist“, ließ ein ähnlich überschaubares technisches Verständnis zu Tage treten.
Auch ihr Kabinettskollege Schäuble bekleckerte sich beim Thema Internet bisher nicht im Ruhm. So ließ er noch im Jahre 2007, damals war er Bundesinnenminister, tatsächlich verlauten: „Meine laienhafte Vorstellung, daß das Internet sowas ähnliches sei wie eine Telefonanlage, das stimmt eben lange nicht mehr.“

Man kann nur hoffen, daß seitdem der Erkenntnisgewinn bei den handelnden Politikern wahre Rekorde gefeiert hat.

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Ein Kommentar

  • Alon Lerner

    Ich denke man kann diesen ganzen Artikel in einem Satz zusammen fassen:

    Wer Freiheit für Sicherheit aufgibt, wird beides verlieren.