Die Rückkehr der Nacktscanner

Bundespolizei will weitere Tests starten.

Ob bei der Bundespolizei eine größere Population von Spannern beheimatet ist, ist nicht bekannt. Fakt ist jedoch, daß die Polizeitruppe nicht von den Nacktscannern lassen will. Und das nachdem im letzten Jahr ein erster Versuch in Hamburg mit zwei jeweils 130.000 EUR teuren Nacktscannern vom Typ Provision ATD vom amerikanischen Hersteller L-3 Communications grandios fehlgeschlagen ist. Das Bundesinnenministerium erklärte die Geräte daraufhin zum Elektroschrott.

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Über 70 Prozent der gescannten Passagiere, die sich freiwillig dieser Prozedur unterzogen haben, wohl in der irrigen Annahme, daß der Sicherheitscheck so schneller vonstatten gehe, wurden fehlerhaft getestet. Schon kleinste Abweichungen, wie Körperschweiß, Körperfett, mehrere Kleidungsschichten oder Falten führten zur Alarmauslösung. Zeitintensive Nachkontrollen von Hand wurden dadurch erforderlich. Die sogenannten Körperscanner waren damit ein totaler Reinfall. Weder sorgten sie für schnellere Kontrollen noch schafften sie mehr Sicherheit.

Noch in diesem Jahr will die Bundespolizei nun neue Nacktscanner an einem großen deutschen Flughafen testen. Wann genau und an welchem Flughafen, darüber schweigen die Bundespolizisten. Was man aber ganz genau weiß, ist, daß die Körperscanner viel besser geworden sind als beim letzten Mal. „Die Geräte seien weiterentwickelt worden und weisen jetzt eine geringere Fehlerquote auf.“

Man darf gespannt sein auf die technischen Wundergeräte. Nun wären 60 Prozent Fehlerquote auch geringer als beim Desaster in Hamburg. Doch auch das wird nicht reichen, um die Körperscanner erfolgreich zum Einsatz zu bringen. Warum die Bundespolizei trotzdem unbedingt Nacktscanner an deutschen Flughäfen einsetzen will, bleibt im Dunkeln. Wegen der Sicherheit auf jeden Fall nicht.

Den Passagieren kann man nur raten, sich nicht an diesen kostspieligen Tests zu beteiligen. Die herkömmlichen Sicherheitschecks sind sicherer und schneller. Der Einsatz von Nacktscannern stellt dagegen ein Angriff auf die Menschenwürde der Passagiere dar. Von möglichen Gefahren für die Gesundheit durch die Strahlung der Scanner und dem möglichen Mißbrauch mit den beim Scannen entstandenen Bildern mal ganz zu schweigen.

Quelle: RP

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