Rücktritt – Rausschmiss von Norbert Röttgen

Merkel zieht die Konsequenzen aus dem Wahldebakel in NRW. Röttgen muß gehen. Altmaier soll Nachfolger werden.

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Da waren die Verwerfungen innerhalb der Union wohl größer, als es nach außen schien. Das Wahldebakel der CDU kostet Norbert Röttgen nun auch seinen Posten als Bundesumweltminister. Merkel schmeißt ihn raus.

Bundeskanzlerin Merkel hat um 16:30 Uhr eine Pressekonferenz geben. Auf der hat sie mit aller Deutlichkeit zum Ausdruck gebracht, daß sie den Bundespräsidenten gebeten habe, den Minister von seiner Aufgabe zu entbinden. Das ist kein Rücktritt von Röttgen, sondern ein glasklarer Rauswurf.
Der bisherige Parlamentarische Geschäftsführer der Union, Peter Altmaier soll sein Nachfolger werden.

Offenbar will sich Röttgen komplett aus der Politik zurückziehen. Das Ergebnis der Wahl in Nordrhein-Westfalen und sein stures Auftreten auch Koalitionspartnern gegenüber haben ihm wohl letztendlich aus der Bahn geworfen.
Die CDU errang in NRW mit Spitzenkandidat Röttgen das schlechteste Ergebnis aller bisherigen Wahlen in dem Bundesland. Seine Schlingerkurs bei der Frage, ob Röttgen auch nach der Wahl in NRW bleiben wird, egal wie die Wahl ausgehen wird und ob er Ministerpräsident wird oder nicht, war wohl sein Kardinalsfehler. Auf Ratschläge aus Reihen der Union hörte er nicht. Damit hat er der kompletten Union schweren Sachden zugefügt. Dafür erhält er nun die Quittung.
Wenn Merkel merkt, daß eine Angelegenheit für sie selbst zum echten Problem werden könnte, dann hat sie keinen Skrupel im Zweifel auch Köpfe rollen zu lassen. Da sich Röttgen  mit seiner arroganten Art innerhalb der Union und der schwarz-gelben Koalition in Berlin keine Freunde gemacht hat, erste FDP-Politiker hatten bereits offen seinen Rücktritt gefordert, war es für Merkel ein Leichtes ihn als Bauernopfer abzuschießen. So ist Seehofer besänftigt und sie selbst aus der Schußlinie.

Ihr Vorgänger im Amt des Kanzlers, Gerhard Schröder war da konsequenter. Als die SPD 2005 in NRW nicht mehr stärkste Kraft wurden, hat er im Bundestag die Vertrauensfrage gestellt. Bereits vorher war abgesprochen, daß Schröder die Kanzlermehrheit bei dieser Abstimmung nicht erreicht und so der Weg für Neuwahlen frei wird. Die anschließende Bundestagswahl kostete Schröder das Amt. Merkel wurde Kanzlerin und klammert sich seitdem ans Amt. Jetzt Neuwahlen auszurufen, würde einer Angela Merkel niemals in den Sinn kommen.

Nun wird sich Norbert Röttgen wohl wünschen, daß er sich doch für NRW entschieden hätte. Ohne Rückfahrkarte nach Berlin. Ach wärst Du doch in Düsseldorf geblieben…

Quelle: n-tv

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