Plagiatsvorwürfe gegen Annette Schavan

Die Doktorarbeit von Bundesbildungsministerin Schavan steht unter Verdacht.

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Das wäre ein echter Hammer. Hat Annette Schavan bei der Erstellung ihrer Doktorarbeit nicht korrekt gearbeitet? Dieser Vorwurf steht offenbar im Raum. Im schavanplag werden, ähnlich wie schon bei anderen Plagiatsverdachtsfällen, wie bspw. von exVerteidigungsminister zu Guttenberg, vom verglühten FDP-Stern Silvana Koch-Mehrin oder von der Tochter von exMinisterpräsident Stoiber, dazu alle Seiten ihrer Doktorarbeit genauestens durchleutet. Bisher sind 56 Seiten ihrer 325 Seiten starken Doktorarbeit, die sie 1980 an der Philosophischen Fakultät der Universität Düsseldorf eingereicht hat, betroffen. Auf all diesen Seiten soll Schavan in unterschiedlicher Schwere die Nennung der Quellen der von ihr verwandten Texte vernachlässigt haben.

Noch ist das kein Beweis, daß sich Schavan wirklich in die Reihe der großen Plagiatoren einreihen muß, die auffälligerweise alle aus den Reihen der CDU, CSU und FDP kommen. Aber selbst die Uni Düsseldorf wird sich mit dem Plagiatsvorwurf beschäftigen und kündigte eine Erklärung für den heutigen Nachmittag an. Das ist dann verkehrte Welt. Eine Uni entscheidet über das Schicksal der für sie zuständigen Ministerin, sonst ist es anders herum.
Wie bei allen bisherigen Verdachtsfällen wird es Zeit brauchen, um zweifelsfrei festzustellen, ob bei der befreffenden Doktorarbeit wirklich geschlampt wurde. Und wenn ja, ob so erheblich geschlampt wurde, daß sich irgendwann die Uni genötigt sieht, den Doktortitel abzuerkennen.

Annette Schavan gibt sich erstmal ganz offen. Sie „sei jederzeit bereit, darüber zu sprechen, welche Quellen sie in welcher Weise verwendet habe“. Vorher jedoch müßten die Macher des schavanplag sich zu erkennen geben. Denn „mit anonymen Vorwürfen kann man schwerlich umgehen“, so Schavan.

Sollte wirklich etwas dran sein an diesem Plagiatsvorwurf und Schavan ihren Doktortitel verlieren, dann dürften die Auswirkungen bis in die Koalition hinein zu spüren sein. Schavan gilt als eine der engsten Vertrauten von Kanzlerin Merkel. Sollte sie durch diese Affäre gezwungen sein, von ihrem Ministerposten zurückzutreten, dann wäre dadurch auch Merkel erheblich geschwächt. Aber soweit sind wir noch nicht.

Quelle: taz, schavanplag, Welt

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