Wulff liefert nicht.

Die versprochenen Antworten bleiben unter Verschluss.

Da hat NochBundespräsident Wulff einiges mit der FDP gemeinsam. Er liefert einfach nicht. Die dem Bürger von ihm im TV-Interview bei ARD und ZDF versprochene Transparenz war nur ein Versprecher. Die angekündigten 400 Antworten auf 400 Fragen bleiben für die Öffentlichkeit verborgen.

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Das war’s wohl schon wieder mit der Glaubwürdigkeitsoffensive von Wulff. Noch am Mittwoch in der letzten Woche kündigte Wulff die allumfassende Transparenz in Bezug auf seinen dubiosen Hauskredit und seinen Umgang mit den Medien an. Über seine Anwälte wollte Wulff alle Fragen klären lassen. Diese Transparenz sollte neue Maßstäbe in Deutschland setzen.

Das hat sie auch, allerdings im negativen Sinne, denn keine Woche später erweisen sich die Ankündigungen mal wieder nur als heiße Luft. Wulffs Anwälte ließen jetzt verlauten, dass der im Mandantenauftrag geführte Schriftverkehr mit Dritten unter die anwaltliche Verschwiegenheitspflicht fällt und deshalb unter Verschluss bleibt. Einzig mit der schon letzte Woche ins Internet gestellten Stellungnahme der Wulff-Anwälte, in der sie ihrem Mandanten quasi einen Persilschein ausstellen, will man der versprochenen Transparenz hinreichend gerecht geworden sein. Doch diese Erklärung der Anwälte hat nichts mit der Ankündigung von Wulff zu tun, dass „jeder Bürger jedes Detail zu den Abläufen sehen und bewerten kann“.

Auch dieser Vorgang zeigt mal wieder sehr deutlich, welches Verhältnis Christian Wulff zur Wahrheit und zur Transparenz hat. Er gibt immer nur das zu, was eh schon unausweichlich geworden ist. Mit immer neuen Windungen, Ausflüchten und gezielten Nebelkerzen, versucht er krampfhaft sein Amt zu retten. Und demontiert damit immer weiter das kaum noch vorhandene Ansehen des Amtes. Dieser Präsident ist untragbar geworden, sein Rücktritt unausweichlich.

P.S. Es war sicherlich kein Zufall, dass Wulff 2005 seine Hochzeit ausgerechnet im Schlosshotel Münchhausen feierte…

Quellen: ARD, SpOn