Afghanistan-Affäre: zu Guttenberg lügt!

Das sagt zumindest der exGeneralinspekteur Wolfgang Schneiderhan.

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Schneiderhan war von zu Guttenberg entlassen worden, um damit Druck aus der Afghanistan-Affäre, bei der es zu zivilen Opfern beim Angriff auf zwei Tanklaster gekommen war, zu lassen. Doch die Affäre ist bei weitem noch nicht entschärft oder gar ausgestanden für den Baron aus Bayern. Der parlamentarische Untersuchungsausschuß hat gerade erst die Arbeit aufgenommen und die Opposition verlangt inzwischen ganz offen und vehement den Rücktritt von zu Guttenberg.

Nun schlägt auch Schneiderhan zurück. Er bezichtigt zu Guttenberg der Lüge. Seine Entlassung am 25. November hätte sich ganz anders zugetragen als es zu Guttenberg öffentlich darstellt. Laut zu Guttenberg hätte Schneiderhan selbst um seine Entlassung gebeten. Das stimmt offenbar so nicht.
Auch will Schneiderhan den Verwurf von zu Guttenberg, daß man ihm wichtige Akten vorenthalten und Berichte unterschlagen hat, so nicht stehen lassen. Man weiß zwar mittlerweile, daß der Baron „erst spricht und dann denkt“, doch diese Vorwürfe gehen dem exGeneralinspekteur eindeutig zuweit. Er sieht sich durch diese Vorwürfe „in seiner Ehre beleidigt“.

Welchen Verlauf dieser Teil der Affäre noch nehmen wird, vielleicht vor einem Gericht, wird man abwarten müssen. Ob zu Guttenberg dann noch in der Funktion eines Bundesministers geladen werden kann, wird jedoch immer unwahrscheinlicher.
Interessant wird im dem Zusammenhang sein, inwieweit die Affäre der Zukunft der Kanzlerin Merkel schaden kann oder wird. Bevor die Kanzlerin Konsequenzen für sich zieht, wird sie erstmal alle andere Optionen auf spektakuläre Bauernopfer ziehen. Da kann es ganz schnell gehen, daß sich zu Guttenberg um eine berufliche Alternative zum Ministerposten kümmern muß.

Bisher sieht es wohl so aus, daß Merkel am 08. September (4 Tage nach dem Bombardement!) komplett ahnungslos vor das Parlament getreten ist und ihre Regierungserklärung gehalten hat. Der wichtige Bericht des Oberst Klein war erst am 10. September im Kanzleramt eingegangen. ExMinister Jung kannte den Bericht bereits seit dem 06. September. Erst auf Intervention des Kanzleramtes hin, rückte das Verteidigungsministerium viel später mit den Informationen über zivile Opfer und das eigentliche Ziel des Angriffs, nämlich die Taliban-Führer, raus.
Doch das macht es nicht besser für Merkel. Als Kanzlerin hat man seinen Laden im Griff zu haben oder für Fehler und Versäumnisse die politische Verantwortung zu übernehmen.

Quellen: Zeit, SZ

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