Mietwagen-Anbieter Budget insolvent

Da reichte das Budget wohl nicht mehr – Budget musste gestern Insolvenz anmelden.

Die Krise trifft immer weitere Teile der Wirtschaft. Selbst Mietwagen-Anbieter sind nicht mehr sicher. Gestern musste der fünftgrößte der Branche in Deutschland Insolvenz anmelden. Der Geschäftsbetrieb von Budget soll aber vorerst uneingeschränkt weitergehen. 150 Filialen mit rund 650 Mitarbeitern sind betroffen.

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Wie der vorläufige Insolvenz mitteilte, brauchen sich die Mitarbeiter wohl keine allzu großen Sorgen um ihre Jobs machen, denn noch am Tag der Insolvenzbeantragung hätten sich bereits Bewerber gemeldet, die Budget übernehmen wollen. Die ersten Verhandlungen dazu werden zügig aufgenommen. In welcher Form und mit wievielen Standorten und Mitarbeitern dann weitergemacht werden kann, wird die Zukunft zeigen müssen.
Als Grund für die Insolvenz von Budget wurde Zahlungsunfähigkeit genannt.

Offenbar haben alle Autovermieter zur Zeit mit der Krise zu kämpfen. Sinkende Umsätze und damit wegbrechende Gewinne sind an der Tagesordnung. Doch auch die -gelinde ausgedrückt- kopflosen Eingriffe der Bundesregierung in den Automarkt treffen die Autovermieter empfindlich. Durch die künstlich sinkenden Gebrauchwagenpreise, ausgelöst durch die Abwrackprämie, bricht das bisherige Finanzierungsmodell für die Fahrzeugflotte zusammen. Ohne vernünftige Gebrauchtwagenpreise haben die Autovermieter echte Schwierigkeiten, neue Fahrzeuge zu beschaffen.

War das so gewollt, Frau Merkel? Ein paar, zumeist ausländische Autohersteller und deren Vertriebspartner profitieren von der Abwrackprämie und im Gegensatz dazu werden Steuermilliarden verbrannt und etliche Wirtschaftszweige, wie Gebrauchtwagenhändler, freie Autowerkstätten, Verschrottungsfirmen und Autovermieter ruiniert. Soviel zur Wirtschaftskompetenz der CDU.

Aber nicht nur in Deutschland leiden einige Wirtschaftszweige und der unsinnigen Abwrackprämie. Selbst bis Afrika sind die Auswirkungen zu spüren. Erlebte in der Vergangenheit so mancher Gebrauchtwagen aus Deutschland einen zweiten Autofrühling auf Afrikas Pisten, so ist dieser Handel nun weitgehend ausradiert.
Die Abwrackprämie schreibt ja zwingend die Verschrottung der Autos vor. Eine Vernichtung von wirtschaftlichen Ressourcen ohne Gleichen. Und ein Schaden für die Umwelt, der sich noch gar nicht abschätzen lässt. Denn trotz der blumigen Worte der Kanzlerin ist die Umweltbilanz der Abwrackprämie vernichtend. Ein neues Auto, das im Betrieb noch nicht mal soo viel weniger Schadstoffe absondert als das verschrottete, erzeugt schon bei seiner Herstellung so viele Schadstoffe, dass es schon mehrere Jahrzehnte fahren müsste, um diese Umweltbilanz gegenüber dem verschrottetem Gebrauchtwagen wieder auszugleichen.
Afrika hat aber vor allem wirtschaftlich unter der Abwrackprämie zu leiden. Im Benin bspw. trug der Handel mit gebrauchten Autos aus Europa 14 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt bei. Das ist nun Geschichte. Aus Europa kommen praktisch keine Autos mehr und aus anderen Erdteilen wie etwa Amerika lohnt der Import aufgrund der hohen Transportkosten nicht. Einige Experten gehen daher davon aus, dass die gesamte Mobilität in Afrika unter den Auswirkungen der Abwrackprämie leiden wird. Das wird die wirtschaftliche Entwicklung maßgeblich behindern und verzögern.

Und da ist der deutsche Steuerzahler wieder mit im Boot: Oder zahlt Frau Merkel die Entwicklungshilfe aus den schwarzen Kassen der CDU?

Quelle: FTD

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