Abwrackprämie wird für Steuererhöhungen sorgen

Ökonomen warnen vor Steuererhöhungen wegen der Abwrackprämie.

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Kaum hat die Bundesregierung beschlossen, das Budget für die Abwrackprämie auf maximal 5 Mrd. EUR zu erhöhen, schon werden die Stimmen lauter, die vor deshalb nötigen Steuererhöhungen warnen.

Führende Ökonomen sind der Meinung, daß die Abwrackprämie durch ihre wettbewerbsverzerrende Wirkung nicht in der Lage sein wird, zur Selbstfinanzierung beizutragen. Ganz im Gegenteil. Die Prämie greift völlig unnötig in einen Markt ein und zerstört Arbeitsplätze bei bestimmten Teilen des Automarktes, wie Ersatzteillieferanten und Werkstätten. Auch der Gebrauchtwagenmarkt existiert praktisch nicht mehr, zumindest nicht unter  dem wirtschaftlichen Gesichtspunkt der Rentabilität.
Doch auch für die Autohäuser, die zur Zeit unter einem Käufer-Ansturm „leiden“, wird der große Katzenjammer noch kommen. Nach dem Auslaufen der Abwrackprämie wird der Neuwagenmarkt im kommenden Jahr komplett zusammenbrechen. Die jetzigen Autokäufe sind ja nur vorgezogen. Eine Nachfrageerhöhung ist durch die Prämie nicht zustande gekommen.
Dieses Jahr werden die Gebrauchtwagenhändler sterben und nächstes Jahr die Autohäuser. Von den Privatinsolvenzen durch die sich abzeichende Erhöhung der Arbeitslosigkeit in der zweiten Hälfte des Jahres 2009 mal ganz abgesehen. Hätte der eine oder andere seinen Neuwagen vielleicht doch nicht finanzieren sollen, wenn man sich schon die letzten neun Jahre kein neues Auto leisten konnte.

Und auch das ist ein interessanter Punkt rund um die Abwrackprämie: Die Frage „Wie dumm ist der deutsche Verbraucher?“
Es gibt Berichte, nach denen 15 bis 30 Prozent der verschrotteten Autos noch mehr als die 2.500 EUR, die man als Abwrackprämie erhält, wert waren. Einige Schrotthändler sollen mittlerweile dazu übergegangen sein, die 2.500 EUR direkt bar auszuzahlen, um den Wagen dann noch weiter verkaufen zu können.
Auch die jetzige Sogwirkung der Prämie kann man nur sehr schwer nachvollziehen. Gab es nicht in den letzten Jahren ähnliche Aktionen direkt von den Autoherstellern? So bei Fiat, wo man rund 4.000 EUR Nachlaß auf den Neuwagen erhielt, wenn man gleichzeitig einen alten inzahlung gab. Warum gab es damals nicht diesen Käuferansturm?

Reagiert der deutsche Verbraucher nur, wenn er meint, vom Staat etwas geschenkt zu bekommen? Wenn er sich da mal nicht täuscht.

Die Prämie, die von der Bundesregierung gern Umweltprämie genannt wird, diesen Namen aber nicht mal verdienen würde, wenn die Anträge dafür auf Öko-Papier gedruckt würden, wird ausschließlich durch Schulden finanziert, die irgendwann bezahlt werden müssen. Und das wird nur über Steuererhöhungen gehen. Dann aber sind die Bundestagswahlen gelaufen und der Steuerzahler kann weiter durch immer höhere Steuern ausgequetscht werden.
Der Wähler ist ja soo vergesslich. Wer erinnert sich noch daran, daß es Angela Merkel war, die die größten Steuererhöhungen seit Bestehen der Bundesrepublik Deutschland durchgesetzt hat? Ganze 3 Prozentpunkte mehr Mehrwertsteuer, mehr Versicherungsteuer, Abgeltungssteuer, erhöhte Krankenkassenbeiträge und und und… Aber 63 Prozent sind zufrieden mit der Arbeit der Kanzlerin, wenn man Umfragen á la ARD-DeutschlandTrend glauben darf.
Laßt Hirn regnen!

Quelle: Handelsblatt

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[Letzte Aktualisierung am 26.03.2024 um 07:51 Uhr / * = werbender Link (Affiliate) / Bilder von der Amazon Product Advertising API]