Abwrackprämie= Finanzkrise 2.0
Ist die „Abwrackprämie“ der Anstoss für die Finanzkrise 2.0?
Offenbar beflügelt die „Abwrackprämie“ den Autoverkauf so sehr, daß Kleinwagen weggehen wie warme Semmel. Nach einem Selbsterfahrungsbericht einer Kundin ist es zur Zeit quasi unmöglich, überhaupt noch an einen Kleinwagen ranzukommen. Einzelne Kundengespräche sind aus Mangel an Zeit und Verkaufspersonal nicht mehr möglich. Wenn Interesse besteht, dann sollte man praktisch in Kleingruppen und blind den Kaufvertrag unterschreiben.
Das Problem bei der ganzen Sache mit der „Abwrackprämie“ dürfte allerdings auch der Letzte geblickt haben. Unterstützt werden eher ausländische Autohersteller als deutsche. Wobei allerdings auch bei deutschen Autoherstellern die meisten Teile im Ausland gefertigt werden und in Deutschland nur noch die hauptsächliche Endmontage stattfindet. Oder es wird gleich das ganze „deutsche“ Auto in Ländern wie Tschechien oder Ungarn montiert. Fakt ist in jedem Fall, daß die Prämie nicht hauptsächlich der deutschen Autoindustrie zu gute kommt. Die Autoproduktion ist heutzutage viel zu sehr internationalisiert, als daß man Subventionen auf Länder begrenzen könnte.
Ein anderer jedoch viel erheblicher Umstand der „Abwrackprämie“ wurde bisher noch kaum wahrgenommen: Wer sind denn die Leute, die den 2.500 EUR so interessiert hinterherjagen? Doch hauptsächlich Leute, die sich eigentlich gar kein neues Auto leisten können. Diese Leute werden jetzt mit dieser „Abwrackprämie“ in einen Autokredit getrieben.
Wie war das nochmal mit dem Auslöser der Finanzkrise in den USA? Waren das nicht alles Hauskäufer, die ihre völlig unrealistischen Kredite nicht mehr bedienen konnten? Was wir hier erleben, ist die Wiederholung der Fehler der US-Kreditwirtschaft.
Das ist Finanzkrise 2.0 made by Angela Merkel.
Und wenn dann in nächster Zeit noch einige Autokäufer zu allen Überfluß von Arbeitslosigkeit betroffen sein werden, dann platzen diese Autokredite reihenweise. Die retounierten Kleinwagen, die dann massenweise auf den Markt drängen, werden bei weiten nicht mehr die Preise erzielen können, die nötig wären, um die Kredite komplett zu tilgen. Ein Überabgebot drückt nun mal die Preise. Die Bezieher der „Abwrackprämie“ haben dann zwar kein Auto mehr aber immer noch einen nicht unerheblichen Teil des Kredits an der Backe.
Und noch eins nicht vergessen: Die „Abwrackprämie“ ist auf insgesamt 1,5 Mrd. EUR begrenzt. Wer also sein neues Auto erst zum Jahresende bekommt, könnte unter Umständen leer ausgehen. Denn die „Abwrackprämie“ kann nur beantragt werden. Daß man sie dann auch bekommt, steht allerdings nicht unbedingt fest. Sollte die Regierungskohle bei Wagenlieferung also alle sein, hat man ein neues Auto und den Kredit dafür am Hals. Angela dreht einem aber dann eine Nase.
Und zu guter letzt: Sollte das neue Auto mehr als 13.000 EUR kosten, holt sich der Staat die „Abwrackprämie“ über die MwSt. wieder zurück. Das wäre für den Finanzminister dann ein komplettes Nullsummenspiel, nur der Käufer hat wohlmöglich ein Kredit an der Backe für ein Auto, das er eigentlich gar nicht bräuchte.
Quelle: FAZ
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