Der Preisverfall an den Börsen wegen Corona

An den Börsen sind aufgrund des Coronavirus alle Kurse gesunken, teilweise sogar rapide. Worauf ist dieses Problem zurückzuführen? Ist das nun eine Niederlage für alle, die an der Börse handeln? Was tut sich beim Bitcoin und all den anderen Kryptowährungen?

Börsenfall wegen Corona

Experten sprechen von einem historischen Tag, als Anfang März 2020 alle Kurse gesunken sind. Es wird auch von einem „schwarzen Montag“ gesprochen, denn die Welt erlebte einen solchen Crash bereits an einem Donnerstag im Jahr 1929. Damals nannte die Presse diesen Vorfall als „schwarzen Donnerstag“.

Doch wie konnte es so weit kommen? Es liegt überwiegend daran, weil Unsicherheit herrschte. Unternehmen haben ihre Umsatzprognosen nach unten korrigiert und teilweise wurde der Betrieb stillgelegt. Mittlerweile gibt es kaum ein Unternehmen, welches aktiv in vollem Umfang produziert. Betriebe haben längst auch auf Kurzarbeit umgestellt.

So kam es auch, dass der deutsche DAX den größten Tagesverlust (prozentual) erlebt hat, den er seit dem 11. September 2001 nicht mehr gesehen hat. Doch nicht nur dieser Aktienindex ist gesunken — alle Indexe waren betroffen.

Börsenkurse | Bild: geralt, pixabay.com, Pixabay License

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Kryptowährungen als Gewinner?

Corona hat auch die Kryptowährungen in eine Krise gestürzt. Diese Kurse sind teilweise um 20 bis 30 Prozent eingestürzt. Während die einen misstrauisch geworden sind, haben andere aber einen Trend erkannt. Enthusiasten des Bitcoin nutzen die Chance und deckten sich mit weiteren Coins ein. Die Suchanfragen bei Google bezüglich Bitcoin kaufen stiegen Tag zu Tag. Mittlerweile hat sich der Kurs auch wieder beinahe normalisiert.

Die Ursachen für den Kursfall liegen wohl ebenfalls in den Unsicherheiten. Kryptowährungen sind äußerst turbulent und auch ein sehr riskanter Vermögenswert. Als die ersten Meldungen bezüglich des Virus in der Presse erschienen sind, wurden alle riskanten Vermögenswerte auch verkauft. So wurde dem Markt nötiges Kapital entzogen. Einige Institutionen taten dies auch.

Kann es zu Lieferengpässen kommen?

Nun ist die Frage, wie sich der Coronavirus noch auf die Wirtschaft auswirken wird. Die Wirtschaft ist noch in Sorge, dass es zu Lieferengpässen kommen kann. Die letzten Tage haben diese Sorge noch verstärkt, denn die Menschen neigen zu Hamsterkäufen. Zudem fallen große Bereiche des alltäglichen Lebens weg, wie zum Beispiel der Sport. Durch die Schließung von Fitnessstudios decken sich die Deutschen mit Fitness-Artikeln ein. Selbst Amazon ist mittlerweile ausverkauft.

Beispiele aus Frankreich und Italien zeigen aber auch, dass Amazon noch ganz anders reagieren kann. Hier werden nur noch Produkte für das alltägliche Leben ausliefert. Alle anderen Produkte haben einen nicht so hohen Stellenwert und werden nicht mehr verkauft. Das wiederum sorgt erneut für kriselnde Branchen.

In Deutschland dürften gewisse Produkte aus einzelnen Branchen nicht mehr nachgeliefert werden. Sofern der Händler nicht selbst über einen besuchsstarken Online-Shop verfügt, könnte es auch hier wieder zu Insolvenzen kommen.

Gute Tage für Investoren?

Anders als vielfach behauptet sind diese Tage keinesfalls „gute Tage“ für Investoren. Es ist nicht vorherzusehen, welche Aktien oder welche Vermögenswerte noch steigen könnten. Der Markt könnte sich je nach Situation weiter verschlechtern, insbesondere dann, wenn die aktuell nötigen Maßnahmen für das öffentliche Leben nicht gelockert werden.