Bundestagswahl: Weißt du schon, wenn du wählen wirst?

In einigen Tagen ist Bundestagswahl. Es wird Zeit, sich darum Gedanken zu machen.

Nein, nicht wählen zu gehen, ist keine Option. Die parlamentarische Demokratie funktioniert nur, wenn die Wähler von ihrem Recht Gebrauch machen und wählen gehen. Und die Demokratie lebt vom Wettbewerb der politischen Interessen.
Wir alle haben unsere Macht als höchster Souverän in die Hände unserer Parlamentarier gelegt, die diese 4 Jahre im Bundestag für uns ausüben. Es ist deshalb unsere ureigenste Pflicht, diese Parlamentarier alle 4 Jahre neu zu bestimmen. Alle Nichtwähler schaden deshalb zuallererst sich selbst, letztlich aber auch der Demokratie.

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Geeignete Partei finden

Natürlich wird es nicht immer die eine Partei geben, die absolut alle Themen genauso denkt wie man selbst. Es wird deshalb bei der Auswahl der geeigneten Partei und des geeigneten Abgeordneten immer Abstriche geben. Will alle seine Vorstellungen durchsetzen, muß man entweder eine eigene Partei gründen, auch das ist in einer funktionierenden Demokratie für jeden möglich, oder man bringt sich in eine bestehende Partei ein und formt diese nach den eigenen Vorstellungen um. Dafür muß man jedoch in jedem Fal aktiv werden. Nur meckern geht nicht.

Da nicht jeder gleich eine eigene Partei gründen will oder kann, geht es bei jeder Wahl, so auch bei der unmittelbar bevorstehenden Bundestagswahl darum, die Partei herauszufiltern, die den eigenen politischen Vorstellungen und Wünschen am Nächsten kommt.
Das kann entweder dadurch erfolgen, daß man sich sämtliche Parteiprogramme durchliest, was sehr zeitaufwendig werden dürfte.

Online Anbieter nutzen

Oder man nutzt die modernen Möglichkeiten des Internets. Auch als potentieller Wähler der CDU, für die das Internet immer noch weitgehend #Neuland ist, sollte man sich nicht davon abschrecken lassen. Online ist kein Hexenwerk und kann, wie in diesem Fall, doch sehr nützlich sein. Denn es nimmt einem viel Arbeit ab.

Die bekanntesten Vertreter der online Wahlentscheidungsfinder  sind: der Wahl-O-Mat und das Wahl-Navi.

Diese beiden Anbieter stellen dem Nutzer 38 bzw. 30 aktuelle politischen Fragen und fragen dabei dessen politische Ansichten ab. Am Ende der Fragerunde erhält der Nutzer eine Auswertung darüber, welche der an der Wahl teilnehmenden Partei mit den eigenen Ansichten am häufigsten übereinstimmt. Der Grad der Übereinstimmung wird in Prozent ausgedrückt.

Wahl-O-Mat

Wahl-O-Mat | © bpb

Wahl-O-Mat | © bpb

wahl-o-mat.de

Warum man beim Wahl-O-Mat jedoch vor dem Anzeigen dieser Auswertung eine Vorentscheidung für maximal 8 der 48 an der Bundestagswahl 2017 teilnehmenden Parteien und politischen Vereinigungen treffen muß, erschließt sich nicht wirklich. Dadurch verstärkt sich nur wieder der Filterblasen-Effekt. Bei den vorausgewählten Parteien wird man sich wohl in der Regel auf die Parteien beschränken, die man bereits in der Vergangenheit gewählt hat oder die man aus dem politischen Tagesgeschehen kennt. Kleinere Gruppierungen und Parteien bekommen so gar keine Chance. Wahl-O-Mat-Nutzer werden so wahrscheinlich nie erfahren, ob sich ihre Ansichten nicht doch viel mehr z.B. mit denen der ÖDP decken, wenn sich diese nicht unter den 8 vorausgewählten befindet. Ein klarer Minuspunkt des Wahl-O-Mat.

Wahl-Navi

Wahl-Navi | © RTL interactive GmbH

Wahl-Navi | © RTL interactive GmbH

wahlnavi.de

Das Wahl-Navi ist da besser aufgestellt. Dort wird zuallererst der Wahlkreis des Nutzers abgefragt und darauf hin die in diesem Wahlkreis antretenden Parteien und Vereinigungen in die Auswertungen einbezogen. Allerdings wird der Nutzer am Ende der 30 Fragen mit unnützen zusätzlichen statistischen Fragen genervt.

Wahlentscheidung treffen

Hat man sich endlich durch die vielen Fragen geklickt und eine Auswertung erhalten, dann hat man eine optimale Vorlage für die Wahlentscheidung erhalten. Diese Wahlentscheidung muß der Wähler am Ende jedoch ganz allein treffen, die kann ihm niemand abnehmen, auch kein online Abfrage-Tool.

Wichtig ist nur, daß er eine Entscheidung trifft, das Abfrage Ergebnis kann dabei ein gute Vorlage sein, und daß er zur Wahl geht oder per Briefwahl abstimmt. Nur so kann die Demokratie in Deutschland dauerhaft gestärkt werden.

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