20 Prozent der Deutschen befürworten eine Revolution

Eine Mehrheit empfindet Deutschland nicht als echte Demokratie.

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Die Wahrheit ist manchmal überraschend, zumindest wenn man bisher den Verlautbarungen von Regierung und regierungsnahen Medien geglaubt hat. Würde man deren Fantasiewelt für bare Münze nehmen, dann wäre Deutschalnd praktisch gleichzusetzen mit dem Paradies. Die Steuereinnahmen sprudeln, der Haushalt hat eine schwarze Null, die Löhne steigen. Mutti kümmert sich um alles und alle sind glücklich und haben sich lieb.

Die Realität sieht anders aus. Sozialdumping, Netto-Lohneinbußen, Umverteilung von unten nach oben, Anstieg der Armut. Das sind die harten Fakten in Deutschland 2015. Dazu kommen ein Investitionsstau in der Infrastruktur, das Ausplündern der Sozial- und Rentenkassen und das immer weitere Wuchern des Überwachungsstaates.

Viele Menschen haben sich aufgrund dieser Schere zwischen Parteipropaganda und Realität schon längst von der Politik abgewendet und suchen ihr Glück bei extremen Gruppierungen wie AfD und Pegida. Oder haben komplett resigniert und gehen gar nicht mehr zur Wahl, wie die letzte Bürgerschaftswahl in Hamburg mal wieder eindrucksvoll bewiesen hat.

Linke Ansichten weit verbreitet

Es gibt aber auch viele Menschen, die eine bessere Gesellschaft wollen. Linke Gedanken sind viel weiter verbreitet, als dies die etablierten Parteien bisher annahmen. Diese Menschen wollen soziale Gleichberechtigung und Teilhabe und gleiche Chancen für alle. Das bedingungslose Grundeinkommen wäre dafür ein Lösungsansatz.

Manche gehen aber auch viel weiter und fordern die grundlegende Umgestaltung des Staates und signalisieren Zustimmung zu folgenden Aussagen:

  • 61 Prozent sind der Meinung, daß in Deutschland keine echte Demokratie herrscht, weil die Wirtschaft das Sagen hat und nicht die Wähler.
  • 42 Prozent halten den Sozialismus für eine gute Idee, die bisher nur schlecht umgesetzt wurde.
  • 42 Prozent ist die soziale Gleichheit aller Menschen wichtiger als die Freiheit des Einzelnen.
  • 37 Prozent unterstützen die Auffassung, daß Kapitalismus zwangsläufig zu Krieg führt.
    Und
  • 20 Prozent befürworten eine Revolution, weil die Reformen nicht zu besseren Lebensbedingungen führen.

Das ist das Ergebnis einer Studie der Freien Universität Berlin mit dem Titel „Gegen Staat und Kapital – für die Revolution!“. Gefördert wurde das Projekt vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Über 2,5 Jahre untersuchten die Forscher, wie hoch die Akzeptanz der oben genannten Aussagen in der Bevölkerung ist. Das Ergebnis dürfte viele überraschen.

Trotz der hohen prozentualen Zustimmungen zu diesen Aussagen wählen viele Bürger immer wieder brav Angela Merkel. Deren Politik ist das komplette Gegenteil der Forderungen und trägt einen großen Anteil an den Fehlentwicklungen in diesem Land. Doch viele Deutsche sind offenbar schizophren, wenn es ums Wählen geht. Lieber wählt man Mutti, die für ein beruhigendes „Weiter so!“ steht, als daß man sich auf radikale Veränderungen einläßt.

Das muß nicht für immer so bleiben. Wenn 61 Prozent der Meinung sind, es gibt in Deutschland keine echte Demokratie, dann ist das eine beeindruckende Zahl, die zwangsläufig zu Konsequenzen führen muß. So wie es im Moment läuft, kann es für eine große Mehrheit nicht mehr weitergehen. Positive Veränderungen für die „kleinen Leute“ müssen dringend her.

Revolution

Ob diese Veränderungen im Zuge einer Revolution geschehen müssen, bleibt dahingestellt. Immerhin 20 Prozent befürworten diesen Weg, in BILD-Sprache ausgedrückt ist das jeder Fünfte. Die Ostdeutschen kennen sich mit dieser Variante schon aus, und noch einmal werden sie sich garantiert nicht über den Tisch ziehen lassen.
Auch das Grundgesetz legitimiert diesen Weg eindeutig. Im Artikel 20 heißt es:

(1) Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat.

(2) Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Sie wird vom Volke in Wahlen und Abstimmungen und durch besondere Organe der Gesetzgebung, der vollziehenden Gewalt und der Rechtsprechung ausgeübt.

(3) Die Gesetzgebung ist an die verfassungsmäßige Ordnung, die vollziehende Gewalt und die Rechtsprechung sind an Gesetz und Recht gebunden.

(4) Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.

Das sollten sich die politisch Handelnden immer wieder vor Augen halten. Und endlich für soziale Gerechtigkeit und demokratische Verhältnisse in diesem Land sorgen.

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Ein Kommentar

  • Nicole

    Ehrlich gesagt wüsste ich nicht zu was ich tendieren würde. Kann vielleicht daran liegen das ich relativ zufrieden mit meinem Leben/Einkommen bin.