Wahl in Brandenburg: Prognose, Hochrechnungen und Ergebnis – Update.

Brandenburg hat heute einen neuen Landtag gewählt. Rot-Rot kann weiterregieren, eine GroKo ist aber auch möglich.

Man mußte kein Prophet sein, um vorherzusagen, daß die Wahlbeteiligung in Brandenburg nicht besonders hoch ausfallen wird. Die Bandenburg Wahl 2014 erschien gegenüber der gleichzeitig stattfindenden Wahl in Thüringen geradezu langweilig. Geht es ein Thüringen um eine Richtungsentscheidung für die SPD, die auch Auswirkungen für den Bund haben wird, so kann man die Situation in Brandenburg treffend mit einem „Weiter so“ überschreiben, wenn die SPD zu ihrem Wort steht.

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Ministerpräsident Woidke (SPD) wurde im Amt bestätigt und kann mit der rot-roten Koalition aus SPD und Linke das Land auch die nächsten 5 Jahre weiterregieren. Es ist aber auch eine große Koalition mit der CDU, die massiv Stimmen hinzugewinnen konnte, möglich. Auch hier kann sich also die SPD, ebenso wie in Thüringen, den Koalitionspartner aussuchen, nur daß die Sozialdemokraten in Brandenburg auch den Ministerpräsidenten stellen.

Zwar lehnen die allermeisten Brandenburger eine Koalition aus SPD und CDU ab, allerdings könnte ein Wechsel des Koalitionspartners von den Linken hin zur CDU einen Einfluß auf die Mehrheiten im Bundesrat haben. Deshalb ist es alles andere als sicher, daß Rot-Rot in Brandenburg weiterregiert.

Die anderen Parteien

Die Grünen konnte ihren Stimmanteil gegenüber der letzten Wahl ausbauen und so ihren Wiedereinzug sichern. Die Rolle als Oppositionspartei ist ihnen sicher, bei der Regierungsbildung spielen die Grünen keine Rolle.

Ebenso wie die AfD. Der AfD ist auch hier, wie in Sachsen und Thüringen, der Sprung ins Parlament aus dem Stand gelungen. Auch hier kann man nur hoffen, daß die AfD- Wähler nicht wirklich wußten, wen sie da ins Potsdamer Parlament gewählt haben.

Die FDP ist mit Brandburg aus einem weiteren Landtag geflogen und siecht nun weiter dahin. In zukünftigen Wahlanalysen wird die Liberalen das gleiche Schicksal ereilen, wie die Piraten. Über die spricht auch niemand mehr.

Zur großen Überraschung aller, haben es die Freien Wähler geschafft, mit 3 Sitzen im neuen brandenburgischen Landtag vertreten zu sein, obwohl sie nur 2,7 Prozent der Stimmen holten. Ein Direktmandat im Wahlkreis Teltow-Fläming III macht es möglich.

SPD kann sich Koalitionspartner aussuchen

Wegen der 3 Sitze der Freien Wähler (BVB/FW) kann sich die SPD nun ihren Koalitionspartner aussuchen. Rot-Rot kommt auf insgesamt 47 der 88 Sitze im neuen Parlament und Rot-Schwarz sogar auf 51 Sitze. Beide Konstellationen wären demnach möglich und würden eine feste Basis für ein Regierungsbündnis bieten.

Der neue und alte Ministerpräsident Woidke (SPD) kann sich seinen Partner wählen. Im Hinblick auf die Stimmverteilung im Bundesrat und das Wahlergebnis in Thüringen, wo die bisherige GroKo vielleicht weiter machen kann, ist eine GroKo auch in Potsdam mehr als nur möglich. Daß die Wahlzusagen der Sozialdemokraten nur selten den Wahlabend überleben, mußten die SPD-Wähler in der Vergangenheit immer wieder feststellen. Zuletzt im Bund, als die Genossen Angela Merkel im Amt hielten. So kann es auch in Potsdam entgegen aller Versprechen zu einem Bündnis mit der CDU kommen.

Endergebnis

So sieht das vorläufige amtliche Endergebnis für die Landtagswahl in Brandenburg 2014 aus:

SPD: 31,9 %
(2009: 33,0%)

LINKE: 18,6 %
(2009: 27,2%)

CDU: 23,0 %
(2009: 19,8%)

FDP: 1,5 %
(2009: 7,2%)

Grüne: 6,2 %
(2009: 5,7%)

AfD: 12,2 %
(2009: -)

BVB/FW: 2,7 %
(2009: 1,7%)

In Brandenburg ging nicht mal jeder zweite Wähler zur Wahlurne. Die Wahlbeteiligung lag bei mickrigen 47,9 Prozent.

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Prognose

So sah die Prognose von 18 Uhr aus:

SPD: 32,5 %
(2009: 33,0%)

LINKE: 19,0 %
(2009: 27,2%)

CDU: 22,0 %
(2009: 19,8%)

FDP: 1,5 %
(2009: 7,2%)

Grüne: 6,5 %
(2009: 5,7%)

AfD: 12,0 %
(2009: -)

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