Umfrage: Was passiert mit Castor?

Was passiert mit den Castor-Behältern, nachdem sie in Gorleben angekommen sind?

Der Castor-Transport vom Wochendende ist gelaufen. Die Medien waren zahlreich vor Ort und haben fleißig, gern auch live berichtet. Das Interesse am Transport und dem Widerstand aus der Bevölkerung war riesig. So standen eine Menge Reporter der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten (diese gern auch direkt nebeneinander, GEZ machts möglich) und auch der Privaten am Verladebahnhof in Dannenberg oder direkt am Tor zur Anlage in Gorleben.
Und hier steht extra „Anlage in Gorleben“, weil die Begrifflichkeiten doch munter durcheinander gehen. So wird Gorleben abwechselnd als Endlager, Zwischenlager oder einfach nur  als Salzstock bezeichnet. Was genau sich hinter den einzelnen Begriffen verbirgt und welcher davon der richtige ist, darüber schweigen sich die Medien aus.

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Der unbedarfte Zuschauer wird mit dieser Frage allein gelassen. Denn nachdem die Castor-Behälter das Tor zur Anlage in Gorleben passiert haben, berichten die Medien nichts mehr. Die Castoren verschwinden quasi im wendländischen Nebel. Dabei stellt sich doch eine ganze Reihe an Fragen: Wo sind die Castoren jetzt? Was passiert mit ihnen gerade jetzt im Moment und in nächster Zukunft? Geht von den Behältern und dem darin befindlichen Atommüll Gefahr aus? Oder ist alles ganz harmlos, wie uns die Atomindustrie immer wieder vermitteln will?
Darüber herrscht in großen Teilen der Bevölkerung offenbar die totale und auch gewollte Ahnungslosigkeit.

Deshalb startet hier diese Umfrage. Sie soll herausfinden, wieviel Prozent der Leser wirklich wissen, was mit den Castoren nach dem Transport geschieht.

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Auswertung (18.11.2010):

Die Beteiligung an der Umfrage war diesmal nicht so berauschend. Vielleicht lag es an einer gewissen Sättigung durch Überinformation in den Medien. Vielleicht waren aber auch andere Themen, wie Terror-Panik geschürt durch de Maizière oder S21 präsenter. Man weiß es nicht.

Was allerdings feststeht sind die Ergebnisse der Umfrage:
20 Stimmen wurden abgegeben. Davon waren 17 (= 85%) der Meinung, die Castoren werden oberirdisch gelagert. 2 (= 10%) waren der Meinung, die Castoren befinden sich jetzt im Salzstock und 1 konnte sich nicht entscheiden zwischen oben und unten.
Das Ergebnis läßt hoffen. 85 Prozent der Leser von Informelles.de sind sehr gut informiert und lassen sich nicht von der gesteuerten Berichterstattung verwirren. Die Angabe „Die Castoren werden oberirdisch gelagert.“ war also richtig.

In der Tat werden die Castoren die nächsten 40 Jahre in einer schlichten Blechhalle, quasi unter freiem Himmel, in Gorleben gelagert. In dieser Halle, die sich in einiger Entfernung vom Salzstock (von CDU/CSU/FDP geplantes Endlager) befindet, müssen die Behälter erstmal von ihren derzeitigen 120 °C abkühlen. Dann soll der Müll in kleinere „Pollux“-Behälter umgefüllt und in ein Endlager gebracht werden. Weder für das Umfüllen noch für das Verbringen in ein Endlager existieren heute bereits technische Pläne. Man weiß einfach nicht, wie, wann, wo, womit und mit welchen Kosten dieses Umfüllen über die Bühne gehen soll. In einem Artikel der Zeit wurde dieser unglaubliche Zustand sehr schön veranschaulicht.
Man hat also weder ein Endlager, noch weiß man, wie der Müll da hinein gelangen soll. Das sind die harten Fakten, die Schwarz-Gelb und die Atomlobby so gern vertuschen würden.

 

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