8.000 neue Jobs bei Siemens

Allerdings in Indien! In Deutschland will die Siemens AG 2.000 Stellen streichen.

In Indien will Siemens jetzt das ganz große Rad drehen. Siemens-Chef Peter Löscher hat dazu direkt vor Ort angekündigt, das jährliche Investitionsvolumen in Indien zu verdoppeln.

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Bis 2012 sollen mehr als 250 Mio. EUR investiert werden und 8.000 neue Jobs entstehen. Bis 2020 will die indische Siemens Tochter 1 Mrd. Umsatz mit Signaltechnik, Dampfturbinen und erneuerbaren Energien machen. Der Marktanteil von Siemens im indischen Infrastrukturbereich soll auf 10 Prozent steigen und sich damit praktisch verdoppeln.

Schön für die indische Wirtschaft und deren Arbeitnehmer, schlecht für Deutschland, denn hier gehen bei Siemens zunehmend die Lichter aus. Erst vor kurzem hatte Löscher angekündigt, weitere 2.000 Stellen streichen zu wollen. Begründet wurde diese Radikalkur mit Umsatzeinbrüchen im Maschinenbau.
Trotzdem wird der Siemens Konzern AG im ersten Quartal des aktuellen Geschäftsjahres einen Nettogewinn von 1,5 Mrd. EUR ausweisen. Zu erklären, wie das mit den angekündigten Stellenstreichungen zusammenpasst, wird der Konzern wohl abermals schuldig bleiben.

Indien hat in 2008 von Deutschland 215,5 Mio. EUR Entwicklungshilfe erhalten. Der neue Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung wider Willen Dirk Niebel (FDP) hat zwar angekündigt, künftig die Entwicklungshilfe für Indien und auch China streichen zu wollen, doch von heute auf morgen geht da gar nichts. Laufende Verträge und Vereinbarungen müssen selbstverständlich erfüllt werden.
So wird also mit deutscher Entwicklungshilfe finanziell dafür gesorgt, dass deutsche Arbeitsplätze nach Indien verlagert werden. Und wegen der steuerlichen Berücksichtigung der Investitionskosten wird Siemens doch bestimmt auch noch beim deutschen Finanzministerium vorstellig. Der deutsche Steuerzahler darf sich so gleich zweimal an der Gewinnmaximierung von Siemens beteiligen. Da bekommt der alte Werbespruch „Siemens – wir gehören zur Familie“ ganz neue Dimensionen.

Quellen: heise, BMZ, FAZ

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