Briten holen sich Helgoland zurück

Nordseeinsel geht zurück an Großbritannien.

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Das Verschieben von Ländergrenzen scheint zur Zeit in Mode zu sein. Alte, historische Rechnungen, von denen man glaubte, sie seien längst beglichen, werden nun wieder hervorgeholt an das Licht der tagesaktuellen Politik. Und dabei werden auch alte Grenzziehungen, die quasi in Stein gemeißelt waren, wieder geändert.

Rußland machte den Anfang und änderte die Zugehörigkeit der Schwarzmeer-Halbinsel Krim praktisch im Handstreich. Der Sowjetstaatschef Nikita Chruschtschow, selbst Ukrainer, gliederte die Krim 1954 per Erlaß an die Ukraine an. Ob das völkerrechtskonform war, darüber ließe sich trefflich streiten. Die Menschen auf der Krim fühlten sich jedenfalls in der Mehrheit weiterhin zu Rußland gehörig. 2014 machte Rußlands Präsident Putin alles wieder rückgängig und brachte die Krim abermals unter russische Hoheit. Das Völkerrecht wurde auch dieses Mal außer Acht gelassen. Die alte Grenzziehung von 1954 gilt nun wieder.

Dieses Schicksal droht nun auch der Nordseeinsel Helgoland.

Zwar gehört Helgoland seit 1890 zum deutschen Staatsgebiet, doch das nicht ohne Unterbrechungen. Helgoland hatte schon immer eine gewisse Sonderstellung. So gehört die Insel zwar zum deutschen Wirtschaftsgebiet, ist aber kein Zollgebiet der Europäischen Union und gehört auch nicht zum deutschen Steuergebiet. Das machte die Insel zum begehrten Ausflugsgebiet von Schnäppchenjägern und brachte ihr, wegen des billigen, zollfreien Alkohols, der auf der Insel verkauft wird, den unrühmlichen Namen „Fuselfelsen“ ein.

Auch die Zugehörigkeit zu Deutschland ist bei weitem nicht so verankert, wie das vielfach angenommen wird. 1807 besetzten die Briten die Insel und machten sie zur Kolonie des vereinigten Königreiches. Helgoland wurde Ferieninsel der Briten. Erst 1890 kam die Insel im sogenannten Helgoland-Sansibar-Vertrag zum Deutschen Reich und wurde zum Marinestützpunkt ausgebaut.
Auch im zweiten Weltkrieg spielte Helgoland eine militärische Rolle, weshalb die Insel nach dem Krieg wiederum unter britische Vorherrschaft kam, als Bombenabwurfplatz für die britische Luftwaffe.

Erst am 1. März 1952 kam Helgoland zurück zu Deutschland. Das ist jetzt genau 62 Jahre her und schon wieder könnte sich die Zugehörigkeit dieser Nordseeinsel ändern.

Möwe auf Helgoland blickt in eine ungewisse Zukunft

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Tausch gegen Sansibar war nichtig

Die Briten fechten den Helgoland-Sansibar-Vertrag von 1890 nun nachträglich an. Der darin vereinbarte Inseltausch, Helgoland im Tausch gegen das ostafrikanische Sansibar, war nichtig, weil Deutschland Sansibar nie besessen hat. Es konnte also Sansibar gar nicht gegen etwas anderes eintauschen. Die Briten sehen sich deshalb getäuscht und wollen Helgoland sofort zurück.

Damit verliert Deutschland seine am weitesten in der Nordsee liegende Insel. Billigen Alkohol, Zigaretten und Butter, so haben die Briten versichert, dürfen die Deutschen aber weiterhin auf Helgoland einkaufen. Dann allerdings mit britischen Pfund. Und auf der „Langen Anna“ weht statt Schwarz-Rot-Gold der Union-Jack im Nordseewind.

Aprilscherz

Das war natürlich ein Aprilscherz.

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