Es ist CeBIT und niemand geht hin.

Das langsame Sterben der CeBIT.

Anzeige

Die CeBIT war früher einmal DIE Messe der IT-Branche. Wer etwas mit IT und Computern zu tun hatte, mußte alljährlich nach Hannover pilgern. Wer nicht da war, konnte nicht wirklich mitreden. So lockte die CeBIT in ihren Hochzeiten um die Jahrtausendwende bis zu 300.000 Besucher pro Veranstaltung an. Von solchen Zahlen ist sie heute weit entfernt.

Es war jedesmal aufregend. Allein die Anfahrt als „Geisterfahrer“ über den Messeschnellweg während der Maßnahme A (wie Anfahrt). Und dann der Zugang zu für den privaten Besucher gesperrten Bereichen, um die wirklich wichtigen Neuheiten aus nächster Nähe betrachten und vielleicht auch anfassen und testen zu dürfen. Und all die wichtigen Größen der IT-Branchen, wie Bill Gates u.a., die natürlich zur CeBIT eingeflogen kamen und ihr und Hannover damit einen hohen Stellenwert im Reich der Computer einräumten. Man konnte es quasi spüren, die CeBIT war wirklich ein Highlight.

Dann kam das Internet und die CeBIT wurde überflüssig. Plötzlich ist die Anfahrt zu lang und beschwerlich und der Preis für die Hotelübernachtung zu astronomisch hoch, sind die Massen an Besuchern und Schnäppchenjägern zu erdrückend und die Wege durch die stickigen Hallen zu lang und ist das Essen viel zu teuer. Echte Neuheiten gibt es nicht mehr zu bestaunen. Die Veröffentlichungen finden heute im Internet oder auf herstellereigenen Hausmessen und Präsentationen statt.
Die CeBIT kann man sich sparen. Die Besucherzahlen nehmen ab. Immer mehr Hersteller bleiben deshalb weg und umgekehrt. Die CeBIT stirbt langsam aber sicher.

Wer die CeBIT trotzdem besuchen möchte: Die Messe öffnet morgen die Türen für die Besucher. Sie trägt in diesem Jahr das Motto „Shareconomy“ und möchte damit „das Teilen und gemeinsame Nutzen von Wissen, Ressourcen und Erfahrungen ins Zentrum“ rücken.
Geöffnet sind die Messehallen vom 05.03. bis zum 09.03.2013 täglich von 09:00 bis 18:00 Uhr. Das Tagesticket kostet 40 EUR (im Vorverkauf 35 EUR). Zahlreiche Aussteller verschenken aber auch im großen Stil Eintrittskarten im Internet.

 Update (09.03.2013): Der Trend hält weiter an. Die Besucherzahlen der CeBIT sind um 9 Prozent zurückgegangen.

 

Anzeige

Schockwellen: Letzte Chance für sichere Energien und Frieden. Gewinner des getAbstract Business Impact Readers’ Choice Award 2023*
  • Schockwellen: Letzte Chance für sichere Energien und Frieden
  • Produktart: ABIS_BOOK
  • Farbe: White
  • Kemfert, Claudia (Autor)

[Letzte Aktualisierung am 2024-12-02 at 12:41 / * = werbender Link (Affiliate) / Bilder von der Amazon Product Advertising API]


2 Kommentare

  • Die CeBIT wollte vor einigen Jahren zur IT-Multimedia-Entertainment-Messe mutieren. Von Spielekonsolen über Waschmaschinen bis hin zur Warenwirtschaft. Alles in einer Messe. Geht leider nicht, und man vergrault dabei immer einen Teil der Messebesucher.

    Im Prinzip ist die CeBIT stinkend langweilig, weil die wirklich wichtigen Sachfragen unter Experten ausdiskutiert werden. Doch wenn man erzählen würde, dass man „nur“ 200.000 Fachbesucher hätte, wären alle ganz entsetzt. Dieses Dilemma hat sich die Messeleitung selbst geschaffen. Eine Leitmesse zeichnet sich nicht nur durch die Menge der Besucher aus.

  • Karo

    Ich war vor 5-6 Jahren auch mal auf der Messe. Damals fand ichs klasse, wie es heute ist kann ich schlecht beurteilen. Aber ich denke auch, dadurch das es heutzutage parallel spezifische Ausstellungen (Gamescon etc.) gibt, wird es eben für so eine große „allgemeine“ Messe schwierig. Mir fällt aber auch auf das ich mir die Infos zu Neuigkeiten meist aus dem Internet beziehe, da die Portale hier recht fit sind (Golem, t3n etc.). Da überlegt man natürlich ob man überhaupt noch zu so einer Messe geht und wenn, dann wahrscheinlich eher etwas fachbezogenes.