Zensur bei Twitter?

Offenbar plant Twitter die Einführung von länderspezifischer Zensur.

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Künftig will Twitter bestimmte Tweets blockieren, wenn diese gegen Gesetze einzelner Länder verstoßen. Und Twitter fühlt sich offenbar auch selbst dazu berufen, darüber zu entscheiden, ob ein Tweet gegen Gesetze verstößt oder nicht und ob er deshalb gelöscht bzw. ausgeblendet werden darf.

Begründet wird dieser Vorstoß mit den unterschiedlichen Gesetzen, die in den einzelnen Ländern gelten, in denen man vertreten ist. So soll bspw. ein Tweet, der eine ProNazi Gesinnung zum Ausdruck bringt, in Zukunft bei der deutschen Plattform von Twitter ausgeblendet werden, bei anderen Twitter Seiten aber sichtbar bleiben. Dafür sollen  neue Filter sorgen, die für jedes einzelne Land und dessen Gesetze zum Einsatz kommen. Zur Zeit ist die Tweet-Filterung noch nicht in Aktion. Twitter will, wenn es soweit ist, den Zeitpunkt der Aktivierung offiziell bekanntgeben.

Diese länderspezifischen Tweet-Filter sind nichts anderes als Zensur. Und höchstwahrscheinlich ein Vorgriff auf geplante weitere Expansionen in Länder wie China oder Saudi-Arabien. Auch wenn die länderabhängige Ausblendung sogar eine Verbesserung gegenüber dem jetzigen Zustand darstellt, zur Zeit kann Twitter lästige Tweets nur global zu sperren, mit Freiheit im Internet hat diese Tweet-Filterung nichts mehr zu tun.
In Zukunft wird es dann heißen: „Dieser Tweet ist in Ihrem Land leider nicht verfügbar.“

Kann man die Zensur umgehen?
Da Twitter wohl für die länderspezifische Sperrung von einzelnen Tweets kein IP-Geoblocking einsetzen wird, kann man als Twitter-User die Zensur leicht umgehen. In den Kontoeinstellung eines jeden Profils ist hinterlegt, in welchem Land sich der User befindet. Zwar wertet Twitter die User-IP zur Länderfestlegung aus, trotzdem kann diese Einstellung manuell verändert werden.
Unter Einstellungen -> Account -> Land ist das jederzeit möglich. So kann die länderspefizische Sperrung leicht umgangen werden. Zumindest nach dem Stand heute und solange Twitter nicht von seiner Ankündigung abrückt und IP-Geoblocking doch noch aktiviert. Dann wäre dieses Schlupfloch nicht mehr möglich.

Quellen: SpOn, netzwertig

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