Kein Ausstieg aus dem Atomausstieg

Bundesumweltminister Röttgen sieht keine Zukunft für die Atomkraft.

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Seltsames geht vor. War man bisher gezwungen anzunehmen, daß Herr Röttgen weder sich noch sein Ministerium gefunden hat, überrascht er jetzt mit äußerst interessanten Ansichten zum Thema Kernkraft.
Der BILD (warum eigentlich immer der BILD?) sagte Röttgen, daß es „keinen Ausstieg aus dem Atomausstieg geben wird. Eine große Mehrheit der Bevölkerung lehnt die Nutzung der Atomkraft ab und deshalb ist der Ausstieg nicht mehr rückgängig zu machen“.
Ebenso ist Röttgen nicht mehr der Meinung, daß die Verlängerung der Laufzeiten der deutschen Atomkraftwerke dazu führen würde, daß die Konsumenten billigeren Strom erhalten. „Billigenergie zu versprechen, wäre unredlich.“

Das klang im Wahlkampf alles noch ganz anders aus den Reihen der CDU/CSU. Da schwafelte man gern von der „Atomkraft als  Brückentechnologie“ und meinte eigentlich die Brücke zu noch mehr Gewinn für die Atomlobby auf Kosten von uns allen. Diese Brücke scheint nun in sich zusammen gefallen zu sein.

Woher der plötzliche Erkenntnisgewinn beim Herrn Röttgen gekommen ist, kann man nur rätseln. Offenbar mußte auch er einsehen, daß die sogenannte Brückentechnologie genau das Gegenteil von dem ist, was in dem Wort drinsteckt. Die verlängert Nutzung der Atomkraft verhindert geradezu, daß Brücken in die Zukunft gebaut werden. Denn sollten die Laufzeiten wirklich verlängert werden, wäre das der Todesstoß zumindest jedoch ein harter Einschnitt für die in den letzten Jahren aufblühende Industrie der erneuerbaren Energien.
Zwar war im schwarz-gelben Koalitionsvertrag ganz unverbindlich vereinbart worden, die von den Atomkraftwerksbetreibern gemachten Zugewinne zum Teil für die weitere Erforschung der erneuerbaren Energieen einzusetzen. Konkrete Zahlen suchte man jedoch vergebens in den Vereinbarungen und daran glauben, tut offenbar nicht einmal der Minister selbst.

Sollte sich Herr Röttgen mit seinen Ansichten wirklich durchsetzen, dann kann man dem Mann und vorallem uns allen nur gratulieren, denn der erfolgreiche Atomausstieg bedeutet mehr Sicherheit, weniger Kosten, mehr Umweltschutz und bessere Zukunftschancen für uns und die uns nachfolgenden Generationen.

Quelle: ZDF

 

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