Christian Wulff, der Populist

Wulff und sein Verständnis vom Amt des Bundespräsidenten

Erst seit kurzem im Amt und trotzdem schon negativ aufgefallen. So kann man die ersten Amtswochen des neuen Bundespräsidenten Wulff zusammenfassen. Während andere Politiker sich in den ersten Tagen im neuen Amt vornehm zurückhalten, nicht umsonst gibt es die berühmten 100 Tage Schonzeit, bleibt NeuBundespräsident Wulff ganz in seiner Rolle.

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Zu jedem Thema, das gerade mediale Hochzeit hat, muß er seine Meinung absondern. Ob sinnvoll oder nicht, egal Hauptsache man ist im Gespräch. Das mag für ihn wichtig gewesen sein, als er niedersächsischer Ministerpräsident war und noch irgendwelche wie auch immer geartete Hoffnung auf einen schönen Posten im fernen Berlin hegte, als Bundespräsident verbietet sich solch ein Verhalten.
Als Medienkonsument mußte man in den letzten Jahren immer wieder erleben und ertragen, wie Wulff versuchte sich bei jedem aber auch wirklich jedem Thema vor ein Mikro oder eine Kamera zu stellen. Freilich erst nachdem er ergründet hatte, wie wohl die Mehrheit der Menschen über das jeweilige Thema denkt. So etwas nennt man Populismus. Und darin war und ist Wulff Meister.
Daß dabei auch mal etwas schief geht, konnte man beim Thema Rauchverbot sehen. Erst war Wulff DER Nichtraucherschützer vor dem Herrn und kündigte das totale Rauchverbot und drakonische Strafen für ungehorsame Nikotinsüchtige an, nur um sich dann, nachdem die veröffentlichte Meinung in Niedersachsen zu kippen begann, als DER Verfechter der persönlichen Selbstbestimmungsrechte der Raucher zu verkaufen und ein totales Rauchverbot im Landtag zu verhindern.
Nachdem das bayerische Volk nun per Volksentscheid seinen Willen zum Rauchverbot durchgesetzt hat, kann man getrost davon ausgehen, daß auch Wendehals Wulff seine Meinung ganz schnell wieder geändert hätte.
So einfach gestrickt ist Wulff  bisher immer ganz gut auf der Meinungswelle geritten und hat fleißig Wählerstimmen gesammelt.

Nun ist Wulff Bundespräsident. Nicht, weil ihn die Mehrheit der Deutschen gern auf diesem Posten gesehen hätte, da gab es einen besseren Kandidaten, nein aus rein parteitaktischen Gründen sitzt er jetzt in Schloß Bellevue. Doch an seinem alten „Erfolgsmodell“ Populismus will er offensichtlich weiter festhalten und so mußte man erleben, wie im Schock und der Trauer über die Opfer, die bei der durch geld- und publicitygeile Provinzpolitiker und Unternehmer chaotisch und dilettantisch vorbereiteten Loveparade in Duisburg zu beklagen waren, Wulff auf allen Kanälen seine sinnlosen und überflüssigen Kommentare absonderte:

  • Wulff fordert rückhaltlose Aufklärung
    Ach nee, darauf wäre sonst niemand gekommen. Zum Glück hat er nicht „brutalstmögliche Aufklärung“ gefordert.
  • Wulff legt OB Sauerland Rücktritt nahe
    Wie immer: Nachdem die Stimmen in der Bevölkerung immer lauter werden, fordert auch Wulff irgend etwas.
  • Wulff fordert Hilfsfonds für Hinterbliebene
    Nachdem Veranstalter und Versicherung sich auf unbürokratische Hilfe geeinigt hatten, kam auch Wulff auf diese grandiose Idee.

Was kommt als Nächstes?

  • Wulff fordert: Weihnachten immer im Dezember!
  • Wulff fordert: Autos müssen rechts fahren!
  • Wulff fordert: Irgendwas anderes völlig banales oder was BILD auch fordert…

Gibt es denn niemand im Bundespräsidialamt, der Wulff mal zur Seite nimmt, um ihn mit den Basics für das Verhalten in seinem neuen Amt zu versorgen?
Es kann doch nicht so schwierig sein, sich als Person mal etwas zurückzunehmen. Wulff muß endlich begreifen, daß er damit aufhören kann, immer weiter für sich Werbung zu machen, um sich so in den Köpfen festzusetzen und sich damit für weitere noch höhere Posten zu empfehlen.

Das wars, Herr Wulff! Mehr geht nicht. Sie sind schon Bundespräsident. Und das für maximal 2(!) Amtsperioden, wobei der Herr, an den Sie als Sympathisant der Evangelikalen ja fest glauben, ihre Wiederwahl verhindern möge. Danach ist Schluß für Sie. Ende, Finito!
Dann kommt nichts mehr, weder in der Politik noch in der Wirtschaft. Ein exBundespräsident ist zum Ruhestand verdammt. Begreifen Sie das endlich!

Und bis es soweit ist, daß Sie endlich von der politischen Bühne abtreten, gilt:
Einfach mal die Klappe halten!

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