Zivile medizinische Ausbildung bei der Bundeswehr
Wenn man an Ausbildung oder Arbeit bei der Bundeswehr denkt, kommen einem sofort militärische Begriffe in den Sinn. Aber die Bundeswehr bietet mehr als nur Karrieremöglichkeiten für Berufssoldaten und ist auch für Zivilisten interessant.
Wer nach einer Ausbildungsstelle zum Beispiel in einem verwaltungstechnischen Beruf, in der IT oder im Bereich Logistik sucht, denkt wahrscheinlich nicht direkt an die Bundeswehr. Aber diese besteht nicht nur aus den Streitkräften, sondern auch aus einem durchaus umfangreichen Verwaltungsapparat, der Militärseelsorge und dem Bereich Rechtspflege. Vor allem die Bundeswehrverwaltung bietet eine Vielzahl an Ausbildungsmöglichkeiten, zum Beispiel in der IT-Systemelektronik, in der Mediengestaltung oder ganz klassisch als Bürokaufmann bzw. -kauffrau. Daneben hält die Bundeswehr Ausbildungsmöglichkeiten bereit für Menschen, die gerne einen Beruf im medizinischen Bereich erlernen möchten.
Sicherheit in Krisenzeiten und sehr gute Sozialleistungen
In Zeiten wirtschaftlicher Krisen sind auch Ausbildungsplätze von Sparmaßnahmen betroffen. Die Bundeswehr gilt jedoch – trotz aller Budgetkürzungen der Regierung – noch immer als sicherer Arbeitgeber mit über 80.000 Angestellten und jährlich etwa 1.400 neuen Ausbildungsplätzen in zivilen Berufen in ganz Deutschland. Dies ist vor allem natürlich für Auszubildende wichtig, da diese die Sicherheit brauchen, ihre Berufsausbildung auch beenden zu können. Ein weiterer Vorteil der Bundeswehr als Ausbildungsbetrieb sind die Sozialleistungen, die als vorbildlich angesehen werden und beispielsweise jährliche Sonderzahlungen und vermögenswirksame Leistungen beinhalten.
Staatlich anerkannte Ausbildung im dualen System
Die mehr als 40 anerkannten Ausbildungsberufe der Bundeswehr werden im dualen System durchgeführt. Das bedeutet, dass Unterricht in einer Berufsschule Teil der Ausbildung ist, deren theoretischer und praktischer Teil am Arbeitsplatz stattfindet. Die Bundeswehr unterhält zu diesem Zweck über 30 Ausbildungswerkstätten für technische Berufe und rund 400 weitere Ausbildungsstätten in ganz Deutschland, zu denen zum Beispiel das Bundeswehr-Dienstleistungszentrum Mainz gehört. Die Ausbildungswerkstätten befinden sich übrigens zumeist in unmittelbarer Nähe militärischer Anlagen, wie etwa Militärflugplätzen, wodurch die praktische Anwendung der theoretischen Kenntnisse direkt miterlebt werden kann.
Ausbildung im medizinischen Bereich
Bei der Bundeswehr ist die Ausbildung im medizinischen Bereich in vier Berufen möglich:
- Medizinische Fachangestellte/medizinischer Fachangestellter
- Zahnmedizinische Fachangestellte/zahnmedizinischer Fachangestellter
- Tiermedizinische Fachangestellte/tiermedizinischer Fachangestellter
- Pharmazeutisch-kaufmännische Fachangestellte/pharmazeutisch-kaufmännischer Fachangestellter
Die zivilen medizinischen Ausbildungen bei Bundeswehr können von jungen Leuten mit mindestens einem Hauptschulabschluss absolviert werden und dauern jeweils drei Jahre. Zu den Voraussetzungen für diese Ausbildungen zählt neben Einfühlungsvermögen und der Fähigkeit mit Menschen umzugehen auch ein guter Schulabschluss mit guten Noten vor allem in Deutsch, Mathematik und naturwissenschaftlichen Fächern. Eine verantwortungsbewusste Einstellung, Zuverlässigkeit, Einsatzfreude und die Fähigkeit, im Team zu arbeiten, werden ebenso vorausgesetzt wie eine schnelle Auffassungsgabe, die Fähigkeit, sich zu konzentrieren, und eine offene, kontaktfreudige Art.
Wer darüber hinaus noch solide IT-Kenntnisse mitbringt und zumindest etwas Englisch oder Französisch kann, hat gute Chancen, einen der begehrten Ausbildungsplätze zu bekommen. Das Auswahlverfahren erfolgt in mehreren Schritten und umfasst einen Test, eventuell ein kurzes Praktikum und schließlich das eigentliche Bewerbungsgespräch. Hierbei sollte vor allem deutlich werden, warum man sich für den betreffenden Ausbildungsberuf und die Bundeswehr als Ausbildungsbetrieb entschlossen hat.
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Mein Bruder hat vor einigen Jahren den Schritt zur Bundeswehr getan und er ist super zufrieden. Ausbildung zum Speditionskaufmann hat er bei einem heimischen Spediteur gemacht und ist dann nach einigen Jahren nach Siegburg gegangen. Dort findet er das gleiche Berufsfeld wie in der freien Wirtschaft jedoch mit einigen Vorzügen. Er hat dort einen deutlich sicheren Arbeitsplatz und die Arbeitszeiten sind deutlich weniger.
Ich spiele selbst mit dem Gedanken mich verpflichten zu lassen und dann meine Ausbildung bei der Bundeswehr zu machen. Daher ist der Artikel recht hilfreich für mich. Liest man etwas mehr darüber im Internet (Erfahrungsberichte etc.) scheint es, dass kaum jemand den Schritt zur Bundeswehr bereut hat.