E.on will Geld wegen Atomausstieg

Atomkonzern E.on will Milliardenentschädigung vom Staat.

Energiekonzern E.on will Milliardenzahlungen vom deutschen Staat einklagen. Es geht dabei um mehrere Mrd. EUR Schadenersatz, die E.on aus Ausgleich für den beschlossenen Atomausstieg haben will.
Ausgerechnet Schwarz-Gelb hat den Atomkonzernen den Geldhahn zugedreht. Zwar versiegen die Geldquellen erst in paar Jahren, aber man darf ja trotzdem beleidigt sein und schon mal den Klageweg beschreiten. Und wenn man schon mal dabei, geht man auch gleich noch gegen die Brennelementesteuer vor. E.on-Vorstandschef Teyssen rechnet laut eigener Aussage fest damit, diese Steuer zurückzubekommen. Zuzüglich Zinsen versteht sich.

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Wie dreist kann man eigentlich sein? Jahrzehntelang haben die Atomkonzerne mit jedem Atomkraftwerk einen Gewinn von 1 Mio. EUR pro Tag eingefahren und die Kosten für die Energiegewinnung aus Atomkraft der Allgemeinheit aufgebrummt. Von den Kosten, die erst in den nächsten Jahrtausenden entstehen werden, um die sichere Endlagerung des hochgiftigen Atommülls zu gewährleisten, mal ganz abgesehen. Die Atomkonzerne saßen am längeren Hebel und haben die Strompreise nach Gutdünken diktiert. Gewinnmaximierung war das einzige von ihnen verfolgte Ziel. Gewinne privatisieren, Kosten sozialisieren – so sah das Geschäftsmodell der Energiekonzerne in den vergangenen Jahrzehnten aus. Und Union und FDP taten alles dafür, daß das auch so blieb.

Doch die Auswirkungen von Fukushima werden auch in den Geldspeichern von deutschen Energiekonzernen zu spüren sein. Dieser Tatsache wird man sich stellen müssen. Die Atomkraftwerke sollen nun endlich stillgelegt werden. Immer noch viel später als es eigentlich möglich gewesen wäre, aber immerhin. Und schon wollen die raffgierigen Atomkonzerne die entgangenen Gewinne vom deutschen Steuerzahler einklagen. Solch ein Verhalten nennt man gemeinhin asozial. Eine Verstaatlichung der Energiekonzerne könnte diesem Treiben ein für alle Mal ein Ende setzen.

Wer seinen eigenen Atomausstieg sofort machen will, der sollte seinen Energieanbieter wechseln und atomfreien regenerativen Strom beziehen.

Quelle: SZ

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