Geklauter Stollen löst Datenskandal aus

Wegen eines geklauten Christstollens tauscht der ADAC alle von ihm ausgegebene Kreditkarten aus.

Klingt unglaublich und ist es auch, paßt aber gerade deshalb so gut zur gerade vergangenen Weihnachtszeit.

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Der ADAC hat seine Mitglieder bereits darüber informiert, daß es beim Transport von Kreditkartendaten zu einem Diebstahl gekommen ist. Im Laufe des Januar werden deshalb alle ADAC-Kreditkarten ausgetauscht.
Die Landesbank Berlin (LBB), die für die Ausgabe der Kreditkarten und Abwicklung der Zahlungsvorgänge zuständig ist, der ADAC vermarktet die Karten nur, informierte ihrerseits ebenfalls alle Karteninhaber über den „Datendiebstahl“.

Christstollen geklaut

Hintergrund zu dieser Geschichte ist der Appetit von Kurierfahrern auf Christstollen.

Unter den vielen Sendungen zu Weihnachten befand sich auch ein Päckchen, daß an die Frankfurter Rundschau adressiert war. Irgendwie witterten die Spürnasen der Kurierfahrer jedoch den Inhalt des Päckchens: Ein leckerer Weihnachtsstollen. Der Geruch wurde dem Stollen zum Verhängnis, denn die Kurierfahrer öffneten das Päckchen und verspeisten den schmackhaften Inhalt.

Im Zustand geistiger Umnachtung, wahrscheinlich aufgrund einer Mandel- oder Marzipanvergiftung, ließen sie das aufgerissene Päckchen jedoch nicht komplett verschwinden, sondern klebten das Adreßetikett auf ein anderes Paket. Sie hatten ja noch sooo viele in ihrem Fahrzeug und zu Weihnachten soll schließlich keiner leer ausgehen und ohne Paket unterm Christbaum sitzen.

Falsches Paket

Leider erwischten sie dabei ein Päckchen, daß ursprünglich an die LBB adressiert war. So kam es, daß das Paket mit den Kreditkartendaten, das an die LBB gehen sollte, bei der Frankfurter Rundschau landete.

Der neue Datenskandal, der eine neue „kriminelle Dimension“ beschreiben sollte, war geboren. Zum Glück war alles viel harmloser.
Trotzdem stellt sich die Frage, warum der Bürger mit allen verfügbaren technischen Mitteln ausgeschnüffelt wird und dabei weder Kosten noch Mühen gescheut werden, die Banken aber hochsensible Daten per Kurier auf die Reise schicken dürfen.

Quellen: ADAC, LBB, heise

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4 Kommentare

  • Lebenssonde

    Hallo,

    Diese „Kuriösität“ zeigt wohl sehr deutlich, dass nicht nur elektronisches Datenaustausch anfällig für Datenklau ist. Es spielt auch immer und immer wieder menschliche Unachtsamkeit und Vernachlässigkeit eine Rolle, die zu solchen „Skandälen“ führen. Davon ist sicher kein Unternehmen gefeit. Und bei Unternehmen mit mehreren tausend Mitarbeitern ist sowieso sehr schwierig schwarze Schafe zu lokalisieren und einzufangen. Deshalb denke ich, dass man jedes Unternehmen so gut es auch ist beschuldigen kann und es in der Zukunft auch keine wirklich sichere Unternehmen geben wird. Zumindest in Sachen Datensicherheit.

    Die Lebenssonde

  • „Deshalb denke ich, dass man jedes Unternehmen so gut es auch ist beschuldigen kann und es in der Zukunft auch keine wirklich sichere Unternehmen geben wird. Zumindest in Sachen Datensicherheit.“

    Aber genau das müssen die Firmen leisten können und dazu sind sie auch gesetzlich verpflichtet. Datenschutz ist kein zusätzliches Giveaway, sondern essentiell.
    Das gilt auch für den Transport von Daten. Die zwei Stollen-Liebhaber werden sich ja vor Gericht verantworten müssen.

  • Lebenssonde

    Hallo nochmal,

    wie ich gesagt habe, wird dieser Idealzustand niemals eintreten und was haben die Opfer davon, dass man die Schuldigen bestraft? Ihre Daten kommen dadurch nicht in die Sicherheit

  • Auch Hallo 😉
    „..was haben die Opfer davon, dass man die Schuldigen bestraft?“
    Das stellt jetzt aber die Sinnhaftigkeit der Strafe ansich auf den Prüfstand. Wozu einen Täter bestrafen, wenn dem Opfer der Schaden doch schon entstanden und nicht rückgängig zu machen ist, bspw. bei Mord?
    Das werden die Opfer nicht gern hören!