Schneckenpost bekommt Ärger

Die Deutsche Post AG bekommt Ärger.

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Die Briefzustellung in Deutschland ist in letzter Zeit vermehrt durch bloßes Nichtvorhandensein aufgefallen. Die Post stellt die Briefe einfach nicht mehr täglich zu. In manchen Gegenden soll sich der „Zustellservice“ bereits auf nur noch auf einen Tag in der Woche beschränken.
Wie so eine Firma frist- und termingerecht arbeiten soll, bleibt ein Rätsel. Dem Monopolisten in der Briefzustellung ist das offensichtlich egal.


Nun reicht es allerdings der Bundesnetzagentur. Sie droht der Deutschen Post mit rechtlichen Schritten, wenn diese nicht unverzüglich die Mängel in der Briefzustellung beseitigt. Die regelmäßige werktägliche Zustellung soll von der Post wieder garantiert und eingehalten werden. Schließlich wird genau das vom Postgesetz verlangt. Auslieferungen auf die lange Bank schieben, ist also nicht! Leserservice sieht anders aus.

Sollte die Post ihr Geschäftsgebaren nicht ändern, könnte das ab 2010 direkte finanzielle Auswirkungen für sie haben. Ab 2010 ist die Mehrwersteuerbefreiung der Post für Großkunden Geschichte. Für das Geschäft mit Privatkunden und kleinen Gewerbetreibenden jedoch bleibt die MwSt.-Befreieung erhalten, wenn die Post den sogenannten Universaldienst für diese erbringt, d.h. die Sicherstellung der flächendeckenden Versorgung mit Postdienstleistungen. Sollte jetzt also amtlich von der Bundesnetzagentur festgestellt werden, daß die Post genau dazu nicht in der Lage ist, wird es für sie ab 2010 teuer. Dann verliert sie auch für Leistungen für Privat- und Kleingewerbekunden die MwSt.-Befreiung.

Aber auch jetzt schon können die Daumenschrauben angezogen werden. Mit Bußgeldern kann die Post gezwungen werden, den Universaldienst wieder regelgerecht zu erbringen. Oder noch schlimmer für die Deutsche Post: Auch die Ausschreibung von Leistungen in unterversorgten Gebieten ist möglich. Damit wären die Tore offen für die Konkurrenten der Post. Ein späteres Zurück zum Monopol wäre dann eher unwahrscheinlich.

Die Werbung der Deutschen Post sieht das natürlich alles anders. Heißt es da doch so schön:

Für Ihren Brief geben wir täglich alles…6 Tage die Woche, bei Wind und Wetter…

Vielleicht mal an der Basis bei den Zustellern nachfragen, was wirklich abgeht, Herr Appel und Herr Gerdes!
Denn den Zustellern kann man wirklich keinen Vorwurf machen. Sie sind schlicht und einfach nicht in der Lage, die Menge an Postsendungen in ihrem riesigem Verteilgebiet zu bewältigen. Zu den einfachen Briefen kommen ja auch noch Päckchen, Werbesendungen und neuerdings Werbeblättchen, fein säuberlich eingeschweißt in Folie. Wo früher nur einzelne Briefkästen gefüllt werden mußten, muß heute jedes Haus abgeklappert werden, um jeden Haushalt mit den Werbeblättchen zu beglücken. Dafür werden die Zusteller auch noch unterirdisch entlohnt und riskieren bei Kritik ihren Job.
Der Fisch stinkt bekanntlich vom Kopf her. Und bei der Post riecht es schon gewaltig.

Quelle: FAZ

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