Radikale Milchbauern blockieren Molkereien

Nachdem der Lieferboykott einzelner Bauern nicht die gewünschte Wirkung gebracht hat, Milch ist immer noch reichlich und ohne Schwierigkeiten in allen Supermärkten vorhanden, radikalisieren sich jetzt die Bauern.

Sie blockieren mit ihren Treckern die Einfahrten von großen Molkereien, um so die Anlieferung der Milch von nicht am Lieferboykott teilnehmenden Bauern zu verhindern. So wollen Sie es doch noch schaffen, daß die Milch knapp wird. Das ist jedoch illegal, weil diese Blockaden mindestens den Straftatbestand der Nötigung erfüllen.
Die Molkereien indes haben mit Produktionsausfällen und damit mit Millionenschäden zu kämpfen.

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So wird z.B. eine Molkerei der Sachsenmilch AG in Leppersdorf seit Tagen blockiert. Die Rohmilchvorräte dieser Molkerei reichen nur noch für wenige Stunden Produktion. Dann bleibt die Fertigung stehen und riesige Verluste laufen auf.
Diese radikalen Formen des Boykotts scheinen an sehr vielen Ort in Deutschland vorzukommen, so daß der Handel jetzt doch von drohenden Lieferengpässen bei Frischmilch spricht.

Es ist vorstellbar, dass es in einzelnen Regionen zu Engpässen kommt, wenn diese Entwicklung anhält. Wir halten die Blockaden für rechtswidrig, denn es handelt sich um einen Eingriff in den Geschäftsbetrieb. Die Schäden dadurch sind im Moment unkalkulierbar,

sagte Heinrich Schmidt, Leiter der Milchabteilung beim Deutschen Raiffeisenverband.

Milch besser nicht*

Quelle: Berliner Morgenpost

Ich hoffe der Bund Deutsche Milchviehhalter (BDM) hat genug Rücklagen gebildet, denn die Produktionsausfälle wird er den Molkereien ersetzen müssen. Wahrscheinlich werden die Mitgliedsbeiträge dran glauben müssen und letztlich wird es die Bauern sowieso selbst treffen, denn diese machen sich der Nötigung strafbar, nicht der BDM.
Geld scheinen die Milchbauern aber offenbar genug zu haben. Mehrere Tage Lieferstopp machen ihnen offenbar nichts aus. Sie schütten die Milch, von der sie ja nur sooo schlecht leben können, lieber weg.
Irgendwie kann ich da den Argumenten nicht ganz folgen. Hoffen sie, daß die Milch nachher so teuer wird, daß sie diese Verluste locker wieder einspielen oder geht es ihnen doch nicht so schlecht, wie immer behauptet? Ich kenne keine mittelständische Firma, die sich mehrere Tage Produktionsausfall leisten kann, ohne die Insolvenz zu riskieren.
Oder hoffen sie auf LobbyistenLandwirtschaftsminister Seehofer, daß der ihnen die Verluste aus dem Steuersäckel ausgleicht? Dann allerdings kann er sich schon mal einen Ruhesitz auf einem Bauerhof suchen.

 

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