Ausbeutung bei IKEA

Das ZDF-Magazin Frontal21 wird in seiner heutigen Ausgabe über die Ausbeutung von Angestellten bei IKEA berichten.

Die Gewerkschaft verdi sagte im Interview mit Frontal21:

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IKEA verlangt alles von den Mitarbeitern: absolute Flexibilität, körperlichen Einsatz bis zur Erschöpfung, Krankheit wird kaum akzeptiert. Da sind wir fast schon wieder im Frühkapitalismus angelangt.

Die Liste der Verfehlungen von IKEA ist laut verdi lang:

  • Vorallem kranke, ältere und alleinerziehende Mitarbeiter werden unter Druck gesetzt.
  • Der Betriebsrat wird massiv in seiner Tätigkeit behindert. Betriebsräte werden wie Gegner behandelt. Es soll sogar Personalleiter-Seminare für das Vorgehen gegen Betriebsräte geben.
  • Aufgrund der dünnen Personaldecke kommen die Menschen an ihre Belastungsgrenze und einige sollen schon Zusammenbrüche erlitten haben.
  • Briefe an die Geschäftsleitung von IKEA haben keine Besserung gebracht.
  • Darüberhinaus hat IKEA seine Mitarbeiter offenbar auch im großen Stil mit Kameras überwacht.

IKEA weist alle Vorwürfe zurück und spricht von Einzelfällen.

Die 11 Geheimnisse des Ikea-Erfolgs*

Quelle: ZDF, Frontal21

Wahrscheinlich sind das nur 43 Einzelfälle. Soviel Filialen hat IKEA zur Zeit in Deutschland.
Bei denen sind meiner Meinung nach, sollten die Anschuldigungen zutreffen, nicht nur die „Möbel“ nicht echt, sondern auch die Mitarbeiterrechte.

achtung.gif Nachtrag (30.04.): In einer Pressemitteilung nimmt IKEA jetzt Stellung zu den Vorwürfen. Laut IKEA liegen die Vorfälle schon Jahre zurück und wurden bereits vollständig geklärt. Auch der Gesamtbetriebsrat von IKEA widerspricht den Vorwürfen von verdi.

Wenn das alles so zutrifft, wie IKEA behauptet, dann ist der Beitrag von Frontal21 nur viel heiße Luft. Den Mitarbeitern von IKEA wäre es zu wünschen!

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2 Kommentare

  • Daniel

    Völliger Blödsinn!!
    Ich bin selber IKEA-Mitarbeiter seit 3 Jahren und es war die beste Entscheidung meines Lebens zu IKEA zu wechseln.

    Die Zusammenarbeit zwischen Betriebsrat und Geschäftsleitung empfinde ich als sehr kooperativ. Klar gibt es auch Meinungsverschiedenheiten, die aber auf einem verfunmftigen Wege geklärt werden.

    Diese Recherchen sind total oberflächlich

    Ich finde es unverschämt IKEA mit Lidl & Co. auf eine Stufe zustellen!

  • Hans

    Tja,
    was da behauptet wird ist tatsächlich ein starkes Stück und inwiefern alle Vorwürfe zutreffen wird noch zu prüfen sein.

    Ich persönlich hätte nie gedacht, dass Ikea es tatsächlich nötig hat sich so etwas wie Vorgehen gegen Betriebsräte oder Bespitzelung und Benachteiligung von Mitarbeitern vorwerfen zu lassen. Aber irgendwo muss es ja auch herkommen und ich kann mir nicht vorstellen, dass alles völlig aus der Luft gegriffen ist.

    Interessant wäre, Daniel, in welchem Ikea-Haus du arbeitest. Denn anscheinend sind die erhobenen Vorwürfe ja kein Flächendeckendes Problem. Wo also kann man noch mit (relativ) gutem Gewissen seine Möbel bei Ikea kaufen?

    Wenn du bei Ikea arbeitest: Wie wird denn dort mit dem Problem umgegangen? Wird es offen diskutiert? Darf man darüber überhaupt sprechen? Und wie geht es dem BR bei dir im Haus?

    Fragen über Fragen, bleibt eigentlich nur zu hoffen, dass sich alles in Wohlgefallen auflöst. Immerhin möchte ich niemandem Wünschen, dass er tatsächlich an seinem Arbeitsplatz dermaßen unter druck gesetzt und ausgebeutet wird, wei in den Medien dargestellt. Aber sicherlich gitb es in jedem Unternehmen schwarze Schafe.