Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu bauen.

Vor 50 Jahren ließ Ulbricht diese Lüge vom Stapel.

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Wie stark manche Politiker intellektuell am Limit segeln, wird nicht erst seit Schwarz-Gelb sichtbar. Auch schon vor einem halben Jahrhundert war die Spezies Politiker mit solchen Individuen durchsetzt. Und so kam es am 15. Juni 1961 zu der legendären Pressekonferenz, auf der sich DDR-Staatschef Walter Ulbricht vor versammelter Weltpresse verplapperte. Auf die Frage, welche Maßnahmen die DDR für die offene Grenze in Berlin plane und ob die Staatsgrenze dann am Brandenburger Tor verlaufen werde, verstieg sich Ulbricht zu der Aussage: „Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten.“

Die feuchte Vorfreude auf die totale Kontrolle über die innerdeutschen Grenzen ließ ihn einfach nicht sein Maul halten. Obwohl bis dahin niemand offiziell von einer Mauer sprach, brachte Ulbricht ganz von sich alleine solche eine drastische Maßnahme auf den Tisch. So viel dreiste Dummheit ist wahrlich selten.

Erich Honecker, der Verantwortliche für die Durchführung der Operation „Rose“, wie die Abriegelung der westlichen Sektoren von Berlin innerhalb der DDR-Führung und Militärs genannt wurde, muß sich vor Wut auf die Zunge gebissen haben. Sollte die Einsperrung der Menschen in der DDR doch überraschend und unvorhersehbar ablaufen. Nicht daß noch jemand im letzten Moment auf die Idee kommt, in den Westen zu flüchten. Das Wort „wohnhaft“ sollte eine ganz neue Bedeutung bekommen.

Berliner Mauer in der Bernauer Straße

Berliner Mauer in der Bernauer Straße

Am 13. August 1961 war es dann soweit, die Berliner Mauer wurde gebaut. In den Morgenstunden des lauen Sommer-Sonntags begannen Einheiten der Grenzpolizei und der Kampfgruppen damit, Straßen und Eisenbahnverbindungen zu kappen, Gräben zu ziehen und erste Sperreinrichtungen, die zunächst nur als Stacheldraht und später dann aus Zäunen und Mauerwerk bestanden, aufzubauen.
Ganze 28 Jahre sollte es dauern und über 100 Menschenleben kosten, bis dieses Schandmal wieder aus dem Berliner Stadtbild verschwand.

Die Lüge des Walter Ulbricht hielt nicht mal 2 Monate. Dann konnte jeder sehen, wie die SED mit der Ehrlichkeit, der Freiheit und der Einhaltung der Menschenrechte umging.

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