Berlin nach dem Krieg

8. Mai, der Tag der Befreiung.

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Am 08. Mai 1945 um 23:01 Uhr Mitteleuropäische Zeit trat die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht in Kraft. Der zweite Weltkrieg war damit offiziell zu Ende. Diese Kapitulation und die sogenannte Berliner Erklärung der alliierten Siegermächte bildeten die Grundlage für den Viermächte-Status, mit dem die politischen, militärischen und gesellschaftlichen Angelegenheiten im Deutschen Reich, das formal, rein völkerrechtlich betrachtet nicht untergegangen ist, bis 1990 gelenkt wurden.
Die zwei entstandenen Einzelstaaten, Bundesrepublik Deutschland und Deutsche Demokratische Republik, wurden am 03. Oktober 1990 wieder vereint und so wird der deutsche Staat nun in Form der Bundesrepublik Deutschland völkerrechtlich fortgeführt.

Glücklicherweise im Gegensatz zum Deutschen Reich nun unter demokratischen Bedingungen. Damit war der 8.Mai 1945 eindeutig ein Tag der Befreiung. Vom Hitlerfaschismus, von Unterdrückung und der Nazi-Diktatur.

Im Osten Deutschlands war der 8. Mai bereits seit 1950 ein gesetzlicher Feiertag, einige Jahre lang und zu besonderen Jahrestagen war er sogar arbeitsfrei. Westdeutschland hatte aber bis zur Rede von Bundespräsident Richard von Weizsäcker zum 40. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges in Europa am 08.05.1985 offenbar seine Probleme damit, diesen Tag als Tag der Befreiung zu begreifen. Viele Deutsche sahen sich wohl noch immer vor allem in der Rolle der Unterlegenden und der Verlierer des Krieges. Ein unwirklicher Zustand.

Zwar hatten viele Deutsche in diesem Weltkrieg tatsächlich viel verloren, nämlich vor allem das eigene Leben, Besitztümer in allen Teilen des Deutschen Reiches, nicht nur die Vertriebenen haben Grund und Boden und Haus und Wohnung verloren, und ihre Freiheit. Doch diese Verluste haben sie sich selbst zuzuschreiben. Mit der freiwilligen Aufgabe der bürgerlichen und demokratischen Rechte von 1933 an und durch die unerschütterliche Treue bis hin zur Selbstaufgabe zum „Führer Adolf Hitler“ haben sie sich die Suppe selbst eingebrockt. 1985, 40 Jahre nach Ende des Krieges, immer noch zu klagen, zeugte von Kleingeist und undemokratischer Denke.

Die Völker, über die die Deutschen Krieg und Unheil gebracht haben, und die Menschen, die unter dem Rassenwahn der Nazis zu leiden hatten, waren auch 40 Jahre nach Ende des Krieges noch immer schlechter dran als die vermeintlichen Verlierer des Krieges.

Berlin zur Stunde Null.

Wer immer noch nicht begriffen hat, daß der 8. Mai ein Tag der Befreiung war, der sollte sich noch einmal die Zustände direkt nach dem Ende des 2. Weltkrieges in das Gedächtnis rufen. Diese Bilder sind das Ergebnis von 12 Jahren Nationalsozialismus auf deutschem Boden.

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Man muß sich dabei immer wieder vor Augen führen, welch blühende Metropole Berlin vor September 1939, dem Überfall auf Polen und damit dem Beginn des 2. Weltkrieges, war.

Wer das bei dem Anblick der zerstörten Stadt, der ausgebombten Häuser und dem Schutt auf Straßen und Plätzen nicht kann, sollte sich einmal in seinem Wohnort umsehen. Und sich dann vorstellen, daß Bomben und Kriegseinwirkungen von heute auf morgen alles zerstören. Dann gibt es plötzlich keine Häuser und Wohnungen mehr, keine Läden, keine Schulen, kein Theater oder Kino, keinen öffentlichen Nahverkehr und schon gar keine privaten Fahrzeuge, keinen Strom und kein Wasser. Nichts geht mehr. Nur das nackte Überleben ist dann noch wichtig.

Das ist Krieg. Und dessen Ende ist ein Tag der Befreiung.

 

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Ein Kommentar

  • Wolfgang Hartmann

    Interessant, wenn man das aus dieser Perspektive betrachtet. Und da kann ich nur 100% einstimmen das wir uns das selber eingebrockt habe, trotzdem waren wir immer noch nach dem II Weltkrieg besser dran als andere Länder. In dem Filmmaterial fehlt mir noch ein Bericht über Dresden, da haben wir ja auch ordentlich was abbekommen.