Boeing setzt auf die Gas-Blase

Der Flugzeughersteller Boeing will in Zukunft Luftschiffe bauen.

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Bei den geplanten Luftschiffen für Lasten soll es eine Mischung aus Hubschrauber- und Luftschifftechnologien geben. Gemeinsam mit der kanadischen Firma Skyhook Int., die das Patent für diese Mischung besitzt, sollen bis 2012 zunächst zwei Luftschiffe gebaut werden. Sie sollen Lasten bis 40 Tonnen über eine Strecke von bis zu 320 km transportieren können. Vornehmlich auf Öl- und Gasfeldern in Kanada und Alaska sollen die Luftschiffe zum Einsatz kommen.

Über die Entwicklungskosten ließ Boeing nichts verlauten.

In Deutschland hat man keine guten Erinnerungen an den Bau von Luftschiffen in jüngerer Zeit. Vor genau 6 Jahren ist die Cargolifter AG grandios gescheitert. Im Örtchen Brand wurde damals die größte stützenfreie Halle der Welt in den brandenburgischen Sand gesetzt.

In den Sand gesetzt wurden auch Steuergelder in Höhe von ca. 42 Mio. EUR, die das Land Brandenburg dem Unternehmen in Form von Subventionen und Darlehen genehmigte.

Auch viele Kleinaktionäre zahlten damals einiges an Lehrgeld. Rund 300 Mio. EUR sollen beim Börsengang der Cargolifter AG erlöst wurden sein. Die Aktien waren im MDAX gelistet und hatten ihren Höchststand am 15.08.2000 bei 24 EUR. Aktuell liegt der Kurs bei 0,04 EUR.
Trotz dieser gigantischen Vernichtung von Steuer- und Aktionärsgeldern war es nicht gelungen auch nur ein einziges Luftschiff fertig zu stellen, von Testballons mal abgesehen. Das geplante Großluftschiff CL160 ging nie an den Start. Am 07. Juni 2002 meldete Cargolifter Insolvenz an.

In die einstige Produktionshalle ist mittlerweile die größte tropische Freizeitwelt Europas eingezogen: Tropical Islands.
In der Halle herrscht ein tropisches Klima von 25°C mit etwa 80 % Luftfeuchtigkeit. Daß dies einem astronomisch hohen Ernergiebedarf nach sich zieht, liegt auf der Hand. Zum Angebot von Tropical Islands zählen der größte Indoor-Regenwald Europas mit zahlreichen tropischen Pflanzen, ein Strand, mehrere Pools sowie Restaurants und Bars.
Mit Superlativen hat man es offenbar in Brandenburg, denn auch Tropical Islands ist Spitzenreiter im Geldverbrennen. Bis zum heutigen Tag soll das Unternehmen hohe Verluste schreiben. Der Anreiseweg nach Brand ist wohl doch zu weit, so daß die wirtschaftlich notwendigen Besucherzahlen bis jetzt nie erreicht wurden.

Quellen: FTD, Wikipedia

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3 Kommentare

  • Hört sich aber dennoch cool an dieses Tropical Islands ! Ich werde mal nach Bilder schauen… Wenn Besucherzahlen nicht erreicht werden, kann es sicher auch am Marketing liegen, denn „Wer nicht ( richtig ) wirbt, der stirbt !

  • @Paul: Cool ist das Teil sicherlich, nur liegt es mitten in der brandenburgischen Pampa. War ja ursprünglich als Industriestandort geplant und nicht als Freizeitpark.
    Von Berlin aus ist es leider nur umständlich zu erreichen und Berlin ist das wichtigste Einzugsgebiet für Tropical Islands.
    Mal sehen, wie lange die durchhalten.

  • Ich finde aber auch, dass sich das wirklich sehr gut anhört. Ab es bleibt tatsächlich abzuwarten wie lange die durchhalten.