Vattenfall ist unfähig ein AKW zu führen

Gutachten hält Vattenfall für nicht fachkundig, eine Atomanlage zu führen.

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Ein von Bündnis90/Grüne in Auftrag gegebenes Gutachten kommt zu dem Schluß, das dem schwedische Energiekonzern Vattenfall die Fachkunde zum Betreiben einer Atomanlage fehlt. In diesem Gutachten wurden die Versäumnisse im rund um die Zwischenfälle AKW Krümmel untersucht.

Der Haupt-Kritikpunkte: Vattenfall geht die Wirtschaftlichkeit seiner AKW über alles. Profit vor Sicherheit – das kann im Atomgeschäft tödlich sein.
Im AKW Krümmel kam es allein bis zum 31. März zu 314(!) meldepflichtigen Ereignissen, rechnet die Atomexpertin Oda Becker in dem Gutachten vor. Krümmel ist damit störanfälligstes AKW in Deutschland und verdient den Namen „Schrottreaktor“ zurecht.

Das Gutachten kommt weiterhin zu der Auffassung, daß Vattenfall gegen etliche Auflagen der Atomaufsicht verstoßen hat und, daß das  eingesetzte Personal in Krümmel ist nicht ausreichend geschult und qualifiziert ist.
Auch gesonderte Auflagen nach dem fast zur Katastrophe führenden Transformator-Brand im Juni 2007 wurden bewußt nicht beachtet. Hier muß man auch und vorallem der Atomaufsicht in Kiel den Vorwurf machen, nicht korrekt überwacht zu haben. Die CDU-Landesregierung ließ es sogar zu, daß Krümmel wiederangefahren wurde, obwohl die Sicherheitsprobleme bekannt waren. Damit wird sich wohl ein Untersuchungsausschuß im schleswig-holsteinischen Landtag befassen müssen.

Vattenfall wird in den Gutachten eine chronische Lernresistenz aus den Fehlern und Unfällen der Vergangenheit bescheinigt. Das führte dazu, daß es nach dem Wiederanfahren des Reaktors am 19.06.09 eine regelrechte Pannenserie gegeben hat und der Reaktor schlußendlich durch eine automatische Schnellabschaltung am 04.07.09 gestoppt werden mußte.

Das Gutachten kommt deshalb schlicht und ergreifend zu dem Ergebnis, daß

  • Vattenfall den Bereich der Schadenvorsorge erheblich vernachlässigt.
  • Krümmel in einem sicherheitstechnisch bedenklichen Zustand ist und, wenn überhaupt, nur mit einem extrem hohen zeitlichen und finanziellen Aufwand wieder auf ein vertretbares Sicherheitsniveau gebracht werden kann.
  • Vattenfall das Risiko, dass dadurch von seiner Anlage ausgeht, in Kauf nimmt.
  • in Zukunft mit weiteren, möglicherweise noch schlimmeren Unfällen zu rechnen ist.
  • zum Schutze der Bevölkerung von einer erneuten Inbetriebnahme abzuraten ist.

Vernichtender geht es eigentlich nicht für einen Betreiber von Atomanlagen. Vattenfall spielt für die Maximierung des eigenen Profits mit dem Leben von uns allen. Die Bundestagsfraktion von Bündnis90/Grüne fordert deshalb, Vattenfall sofort die Lizenz für den Betrieb von Atomanlagen zu entziehen.

Es sollte also jeden bewußt sein, worüber er u.a. mit seiner Stimme am 27. September abstimmt: Ende der Atomkraft, wie bisher von allen Seiten per Vertrag beschlossen.
Oder Bruch des Atomkonsenz durch eine CDU/CSU/FDP-Bundesregierung und damit Gewinnmaximierung der Atomkonzerne auf Kosten der Sicherheit von uns allen.

Quelle: Spon

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