Letzter Akt im medialen Drama des Michael Jackson

Michael Jackson ist tot. „This is it.“
Und auch aus dieser Nachricht werden die Medien ihren Profit ziehen.

Es gibt Nachrichten, denen kann sich keiner entziehen. Die Nachricht vom Tod von Diana Spencer im September 1997 war so eine. Niemand konnte sich unbeteiligt zeigen, ob er wollte oder nicht. Und auch die Todesnachricht von Michael Jackson gehört in diese Kategorie.

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Der selbsternannte bzw. von den Medien dazu gemachte „King of Pop*„, auf jeden Fall aber einer der echten großen Weltstars, lebt nicht mehr. Seine Musik hat eine ganze Epoche der Musikgeschichte geprägt und die Massen begeistert. Ein musikalisches Ausnahmetalent.

Der Mensch Michael Jackson kam dabei allerdings zu kurz. Ähnlich wie auch Diana Spencer, die zumindest noch eine einigermaßen ruhige und glückliche Kindheit genießen durfte, wurde Michael von Anfang bis Ende medial vermarktet und ausgebeutet. Ein normales Leben war nicht möglich.
Jeder, wirklich jeder  Schritt wurde von Paparazzi aufgezeichnet und verkauft. Die Medien machte aus jeder kleinen Begebenheit ihre eigene Geschichte.
Wer oder was Michael Jackson war oder was er sein wollte – uninteressant, solange es nicht möglich war, damit ein paar Dollars zu verdienen. Selbst vor Krankheiten, die gut und gerne auch durch diesen mediale Dauerbeschuß ausgelöst sein dürften, machte die Meute keinen Halt.
Man baute Michael zum Kinder- und Weltstar auf und mit der selben Inbrunst vernichtete man ihn wieder.

Auch vor seinem Tod wird man nicht zurückschrecken. Der Dollar muß und er wird rollen. Selbsternannte Experten werden jeden noch so kleinen Augenblick im Leben des Musikers ausleuchten und ihre Meinung dazu abgeben. Best-of und Gedenk-CDs werden massenhaft auf den Markt geworfen werden. Fotos und Videos von intimsten Momenten der Trauerfeier werden in sekundenschnelle um die Welt gehen und für traumhafte Einnahmen bei den Medien sorgen.
Die ersten Auswüchse kann man bereits sehen. Eine Agentur brüstet sich mit dem „letzte Foto von Michael Jackson“. Es zeigt den sterbenden Michael auf einer Trage auf dem Weg ins Krankenhaus.
Den Wunsch der Familie, Michael wenigstens in Ruhe und Würde beerdigen zu dürfen, wird man nicht respektieren. Der letzte Akt der Medienfigur Michael Jackson läuft bereits auf Hochtouren. Und das rund um den Erdball.

Und wenn sich nach ein paar Tagen oder Wochen die Aufregung legen wird, kommt vielleicht jemand auf die Idee, dieses ganze Drama zu hinterfragen. Dann wird wie immer zu hören sein: Man kommt doch nur seiner Pflicht auf Berichterstattung nach. Gelobt aber für Zukunft Besserung. Bis zur nächsten „Sensation“.

Wenn es irgendetwas gutes an dieser Geschichte gibt, dann das: Der geschundene Körper und die ebenso verletzte Seele von Michael Jackson haben nun ihre Ruhe gefunden. „This is it.“

Danke Michael für deine Musik. R.I.P. Heal the world

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