Schavans Karneval-Scherz

Helau und Alaaf im Bundesbildungsministerium.

Offenbar ist Annette Schavan das Funkenmariechen im Bundeskabinett. Anders kann man sich ihre Forderung

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„Alle Unternehmen sollen ihre Top-Mitarbeiter für den Schulunterricht freistellen.“

nicht erklären. Da kann man nur wünschen, daß der Aschermittwoch schnell herbei kommt und sich die Nebelschwaden aus den Gehirnen verziehen.
Gab es nicht auch eine Forderung zur Abschaffung von Flatrate-Partys aus Berlin? Scheint sich noch nicht im Bundeskabinett herumgesprochen zu haben.

Mal abgesehen davon, daß die Top-Manager in der Krise alle Hände voll zu tun haben werden, ihre eigenen Fehler wieder auszubügeln, kann man an diesem Hirngespinst sehr genau erkennen, wie weit es mit der Bildungspolitik bei der CDU her ist. Da wird mit abstrusen Vorschlägen, nein Forderungen, versucht, das Debakel einer völlig verfehlten Politik zu kaschieren.
Bildung ist zwar gern das Vorzeige-Thema im Wahlkampf oder bei Schönwetterreden der Unionspolitiker, aber wenn es wirklich darauf ankommt, dieses für die Zukunft Deutschlands so wichtige Thema wie Bildung und Ausbildung erfolgreich zu gestalten, dann ist das große Versagen vorprogrammiert. Das zeigt dieser Faschings-Witz der Bundesbildungsministerin nur zu deutlich.

Die CDU-Kollegen in den Ländern stehen ihr da keineswegs nach. Siehe Ministerpräsident Wulff in Niedersachsen, der alle Lehrer, die in Teilzeit arbeiten, zwingen will, mehr Stunden zu leisten.
Ob die wohl Gründe für ihre Teilzeittätigkeit haben? Und ob man nicht lieber neue, junge Lehrer einstellen sollte? Die Lehrerschaft ist heute schon massiv überaltert und das wird sich in den nächsten Jahren noch als Riesenproblem herausstellen.

Aber Bildung ist ja leider immer noch Ländersache. Anstatt die Bildungsmisere zentral aus Berlin zu bekämpfen (allerdings nicht mit Frau Schavan), kocht jede Landesregierung ihr eigenes Süppchen. Profilierungsversuche ohne Sinn und Verstand werden auf den Rücken der Schüler ausgetragen. So erklärt sich auch der immense Unterschied der Bildungsgrade zwischen den einzelnen Bundesländern.
Mit Zukunftspolitik hat das nichts zu tun.

Quelle: Handelsblatt

achtung Update (25.02.09): Offenbar hat der Aschermittwoch schon gewirkt und man will das alles sooo gar nicht gesagt haben. Haben die Katholiken jetzt nicht Fastenzeit? Das wäre doch ein gute Gelegenheit für Frau Schavan, nicht nur weniger zu essen sondern auch weniger verbal abzusondern.

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