6 Fragen an BILD

Die taz dreht den Spieß um und stellt BILD-Chefredakteru Diekmann 6 Fragen zum Wulff-Anruf.

Vor 2 Wochen kam heraus, daß NochBundespräsident Wulff dem BILD-Chefredakteur Diekmann auf dessen Mailbox einen Wufanruf hinterließ, mit dem er offenbar die Berichterstattung über seinen ominösen Hauskredit unterbinden wollte. BILD machte diesen Anruf öffentlich, unterließ es aber den genauen und kompletten Wortlaut zu veröffentlichen. Auch ein akustischer Mitschnitt gelang nicht an die Öffentlichkeit. Stattdessen wurden einige andere Zeitungen und Magazine mit der reinen Nachricht gefüttert, um so die Tatsache als solche publik zu machen, im Hause BILD aber trotzdem eine weiße Weste vorweisen zu können. Man überließ es einfach anderen Redaktionen, diesen Anruf von Wulff in die Nachrichten zu bringen.

Dabei war der Inhalt des → mehr lesen…

Werbefreie Sportfotos in der taz

Die taz will nur noch werbefreie Sportfotos verwenden.

Dafür wird ab sofort auf allen Fotos die Werbung auf der Kleidung der Sportler und die Werbung im Hintergrund gepixelt. Das Ergebnis erinnert ein wenig an die verpixelten Hausfassaden in Google Streetview. Zum Teil sind nur noch die Gesichter der Athleten klar zu erkennen, der ganze Rest verschwindet hinter unscharfen Klötzchen.

Warum macht das die taz?
Zum einen erklären das die Macher mit der Beeinträchtigung des ästhetischen Empfindens. Aktuelle Sportfotos ersticken geradezu unter Werbeeinblendungen. Werbung an allen nur erdenklichen Stellen der Kleidung, manchmal selbst auf der nackten Haut, und Werbung im Hintergrund auf Werbebanden, Transparenten und Interviewwänden. So kommt es, daß auf einen normalen Sportfoto zwei bis drei Logos, manchmal auch bis → mehr lesen…

Leichtathletik-WM will Pressefreiheit beschneiden

Das Organisationskomitee der Leichtathletik WM in Berlin greift in die Pressefreiheit ein.

Die BOC, die Berlin Organising Committee GmbH, die die 12. IAAF Leichtathletik-WM (vom 15. bis 23. August in Berlin) organisiert, verlangt von den Journalisten, die aus dem Olympiastadion berichten wollen,  im Zuge der Akkreditierung eine „Einverständniserklärung zur Durchführung einer Zuverlässigkeitsprüfung“. Damit stimmt der Antragsteller der Überprüfung seiner Person durch LKA, Polizei, Staatsschutz, Verfassungsschutz und Bundesnachrichtendienst zu.

Wer dazu sein Einverständnis nicht abgibt, bekommt keine Akkreditierung und darf nicht von der Leichtathletik-WM berichten. Damit greift eine privatwirtschaftliche Organisation wie die BOC tief in das Grundrecht der Pressefreiheit ein.

Die Grünen und der Journalistenverband (DJV) verurteilen dieses Vorgehen und fordern die Abschaffung dieser Praxis:

Es geht nicht an, daß Journalisten

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Attac gibt falsche „Die Zeit“ heraus

Am Samstag erschien eine falsche Version der Wochenzeitung „Die Zeit“.

Attac, das gesellschaftliche Bündnis für eine ökologische, solidarische und friedliche Weltwirtschaftsordnung, das in über 50 Ländern aktiv ist, hat am Samstag die Wochenzeitung „Die Zeit“ gekapert und eine eigene Version herausgebracht.

falsche "Die Zeit"

Endlich mal eine Zeitung mit eigenen „Wunsch“-Themen und -Schlagzeilen. So konnte man in der falschen „Zeit“ vom Ende der privaten Banken und der Einführung einer Weltwährung lesen.
Alles Träume von Attac, wie die sich die Zukunft vorstellt. Und entgegen der vertretenen Meinung der Politik ist diese Zukunft und damit eine veränderte Welt sehr wohl möglich. Das soll durch diese Aktion gezeigt werden, so die Vertreter von Attac.

In rund 100 Städten wurde die falsche „Zeit“ verteilt. Rund 150.000 → mehr lesen…