Ohne Schlüssel: Bluetooth-Fahrradschloss

Neuartige Fahrradschlösser machen Schlüssel überflüssig.

Jeder Städter, und auch zunehmend Einwohner auf dem Land, kennt das doofe Gefühl, wenn man zu dem Platz zurückkehrt, an dem man sein Fahrrad zurückgelassen hat, und ebendieses ist nicht mehr da.

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Laut statista.de wurden in Deutschland im letzten Jahr 335.174 Fahrräder gestohlen. Allein in der Stadt Münster, die die Fahrraddiebstahl-Rangliste anführt, gab es 1.719 Fahrraddiebstahl pro 100.000 Einwohner. Ein erschreckend hoher Wert, und darin sind nur die Delikte erfaßt, die auch tatsächlich zur Anzeige gebracht wurden. Viele Fahrradbesitzer haben in Anbetracht der geringen Aufklärungsquote jedoch längst kapituliert und kaufen sich immer wieder ein neues Fahrrad, wenn das eigene mal wieder unfreiwillig den Besitzer gewechselt hat.

Schlüssel weg

In wievielen Fällen von Diebstahl das Fahrrad nicht ordnungsgemäß abgeschlossen oder gesichert war, geht aus der Statistik zwar nicht hervor. Doch auch das Gefühl kennt jeder Fahrradfahrer bestimmt: Der Schlüssel ist nicht da, wenn man das Fahrrad abschließen will. Meist aus Vergeblichkeit, manchmal auch weil man sich das Schloß mit anderen teilt oder weil der Schlüssel verloren gegangen ist.

In allen Fällen bleibt da gleiche Ergebnis: Das Fahrrad muß unabgeschlossen zurückgelassen werden. Dann kann man quasi die Minuten abzählen, bis der Drahtesel geklaut wurde.

Bluetooth Fahrradschloß

In Zukunft soll das nicht mehr passieren, daß man den Schlüssel für das Fahrrad vergißt. Neuartige Fahrradschlösser, die mit Bluetooth funktionieren sollen dafür sorgen, daß man das eigene Fahrrad immer abschließen kann. Ganz einfach mit dem Smartphone.

Das Bügelschloß der Marke „Bitlock“ verbindet sich per Bluetooth mit Smartphone und kann so geöffnet oder geschlossen werden. Dabei sieht das Bügelschloß zunächst ganz normal wie jedes andere dieser Art aus. Einzig der weiße U-Bügel und der in verschiedenen Farben erhältliche Schließzylinder fallen ins Auge.

Ein Schlüsselloch oder Drehräder für die Eingabe des Zahlencodes sucht man jedoch vergebens. Es gibt auf der Oberfläche nur eine LED und zwei Tasten mit Quadrat- und Kreissymbol.

Bitlock Fahrradschloß | Foto: Mesh Motion Inc.

Bitlock Fahrradschloß | Foto: Mesh Motion Inc.

Smartphone App

Geöffnet und geschlossen wird das Bügelschloß über eine App (diese ist erhältlich für iOS und Android) auf dem Smartphone sobald man sich dem Fahrrad nähert. Um das Schloß jedoch tatsächlich zu öffnen, muß man zusätzlich eine der beiden Tasten auf dem Schließzylinder drücken. Ein weiter Druck auf die Taste schließt das Schloß wieder.

Das funktioniert natürlich nur, wenn Bügelschloß und Smartphone vorher gepaart wurden. Das geht jedoch normalerweise spielend leicht, wie man es von anderen Bluetooth Verbindungen kennt. Sind beiden Geräte erst einmal gekoppelt, bleibt die Verbindung dauerhaft bestehen.

Sollte das Öffnen oder Schließen jedoch partout nicht gelingen wollen, gibt es als Notbehelf die Möglichkeit, einen vierstelligen Code mithilfe der beiden Tasten einzugeben. Dann kann man auch ohne funktionierende Verbindung zwischen Smartphone und Bügelschloß an das Fahrrad kommen. Dieser Code muß jedoch am besten bereits vor der ersten Fahrt einprogrammiert werden.

Ein weiterer Vorteil der App ist, daß man nicht mehr vergessen kann, wo man das Fahrrad abgestellt hat. Per GPS-Ortung merkt sich die Smartphone, wo man zuletzt das Schloß bestätigt hat. So kann man später das Schloß samt Fahrrad ganz leicht wiederfinden.
Darüber hinaus zeigt die App auch andere Fahrräder in der Nähe an. Dadurch könnten sich mehrere Menschen ein Fahrrad teilen. Das ermöglicht ganz einfaches Bike-Sharing.

Sicherheit

Die Macher von Bitlock versprechen absolute Sicherheit. Ihr Schloß sei so sicher wie Online Banking, versprechen sie. Das Schloß selbst ist mit 12 mm dicken Stahl und Vinyl-Verkleidung robust, schneidebeständig und wetterfest. Hacks an der Software sollen durch ein Sicherheitsprotokoll wirksam verhindert werden. Die eingebaute AA-Batterie soll für rund 10.000 Schließvorgänge ausreichen, danach kann sie problemlos gewechselt werden.

Man sollte jedoch das für die Nutzung des Bitlock-Schlosses notwendige Bluetooth auf dem Smartphone nicht ständig aktiviert lassen. Leider gab es immer wieder – zum Teil erfolgreiche – Versuche, über Bluetooth Zugriff auf fremde Smartphones zu erlangen. Besser nach dem Schließvorgang das Bluetooth auf dem Smartphone deaktivieren.

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