Wie sicher ist die Verschlüsselung von WhatsApp?

WhatsApp hat die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung aktiviert. Was muß man dabei beachten, um wirklich sicher zu chatten?

WhatsApp ist der meistgenutzte Messenger-Dienst. Um so wichtiger ist die Information, die WhatsApp in dieser Woche an alle Nutzer gesendet hat. Ab sofort ist die komplette Verschlüsselung aktiv.

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Darauf hatten viele Anwender sehnsüchtig gewartet. Warum WhatsApp gerade jetzt diesen Schritt geht, kann nur gemutmaßt werden. Auffällig ist aber die zeitliche Nähe zum Streit zwischen Apple und dem FBI um den Schutz von iPhones.

Ende-zu-Ende-Verschlüsselung

Die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung (E2E) ermöglicht ab sofort die geschützte Konversationen und einen ebensolchen Datenaustausch. Unerwünschte Lauscher werden damit ausgesperrt. Die E2E, die WhatsApp nutzt, wurde in Zusammenarbeit mit Open Whisper Systems entwickelt. Deren System gilt als sehr sicher.

Die Nachrichten, Bilder, Videos und Anrufe werden auf dem Absender-Gerät verschlüsselt und dann zum Empfänger übertragen. Erst auf dem Empfänger-Gerät erfolgt wieder die Entschlüsselung der Daten. Auf dem kompletten Transportweg durchs Netz bleibt die Verschlüsselung erhalten, die Server unterwegs schieben die verschlüsselten Daten einfach weiter. Das hat den großen Vorteil, daß niemand während der Übertragung an die Daten herankommt. Selbst WhatsApp kann die Daten nicht mehr lesen.

Die WhatsApp-Nutzer müssen dafür nichts konfigurieren oder einstellen. Alles erfolgt völlig automatisch. Die Verschlüsselung ist darüber hinaus unabhängig vom verwendeten Gerät oder dem Betriebssystem. Sie funktioniert zwischen allen, so sind auch Nachrichten von einem iPhone an ein Android-Gerät sicher verschlüsselt.

Eine detaillierte technische Erklärung zur Verschlüsslung findet man hier (in englischer Sprache).

Was muß dabei beachten?

Ein paar Dinge gibt es aber zu beachten. Die Verschlüsselung funktioniert nur, wenn beide Seiten (Absender und Empfänger) die aktuelle Version auf ihrem Smartphone installiert haben. Ist dies der Fall, so erhält man direkt im Messenger die Nachricht:

Nachrichten, die Sie in diesem Chat senden, sowie Anrufe, sind jetzt mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung geschützt.

Ob der Gegenüber bereits die neue WhatsApp-Version auf seinem Gerät nutzt, kann man über das Profil des Gegenüber checken. Dafür klickt man dessen Profil an und sucht den Punkt „Verschlüsselung“. Ein Schloß-Symbol zeigt die vorhandene Verschlüsselung an. Ein Klick darauf öffnet eine Seite mit einer 60-stelligen Nummer und einem QR-Code. Um ganz sicher zu gehen, kann man diese Nummer mit dem Gegenüber abgleichen.

Wird alles verschlüsselt?

Leider gibt es niemals 100% Sicherheit. So ist es auch bei WhatsApp. Metadaten, wie Telefonnummern und Zeitpunkte werden nicht verschlüsselt und auch weiterhin von WhatsApp gesichert. So kann man jederzeit nachvollziehen, wer mit wem kommuniziert hat. Der eigentliche Inhalt der Kommunikation bleibt aber verborgen.

Ein großes Sicherheitsleck bleibt natürlich das Smartphone selbst. Wer in den Besitz des Gerätes gelangt, kann sehr leicht die kompletten Daten, Nachrichten, Videos und Bilder sehen. Auch die automatischen Backups des Gerätes, etwa vom iPhone in die iCloud auf die Server von Apple, bleiben weiterhin völlig unverschlüsselt.

Insofern ist die Aktivierung der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung bei WhatsApp schon ein Schritt in die richtige Richtung. Das Ende der Fahnenstange in puncto Sicherheit ist damit aber noch lange nicht erreicht.

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2 Kommentare

  • Dennis

    Ich finde es war endlich mal an der Zeit , dass WhatsApp (bzw. FB 😉 ) hier nachrüstet und die Nachrichten verschlüsselt.
    Ich hatte die Hoffnung ja schon aufgegeben aber ich wurde allen besseren belehrt
    Nur weiter so 😛

  • Eyup Korku

    Da hat WhatsApp mit einem Update alle negative Kritik von sich geworfen, das war ein abzusehender Schritt. Diese Verschlüsselungsart ist einer der sichersten, die es derzeit gibt. Also bisher sollte es da keine bedenken geben!