Das WhatsApp-Verbot.

Stimmt es, daß WhatsApp verboten werden soll?

Die seit einigen Tagen kursierende Meldung „WhatsApp soll verboten werden!“ schlug ordentlich ein. Vor allem bei Jugendlichen, sind sie doch die Hauptnutzergruppe für den Messenger WhatsApp. Doch wie hoch ist der Wahrheitsgehalt dieser Behauptung?

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WhatsApp

Der Messenger-Dienst WhatsApp hat es geschafft, der meistgenutzte und bekannteste Messenger weltweit zu werden, so auch in Deutschland. Hierzulande sollen ca. 32 Millionen Menschen WhatsApp nutzen, der größte Teil davon sind Jugendliche.

Die durchaus berechtigten Bedenken beim Datenschutz  werden einfach ignoriert. Sämtliche Kommunikation bei WhatsApp läuft über Server in den USA und dort werden auch sämtliche Daten dauerhaft gespeichert, ohne daß der User ohne staatliche Kontrolleure außerhalb der USA darauf Einfluß hätten. Daß WhatsApp seit 2014 zum Facebook-Konzern gehört, ist in diesem Zusammenhang wohl keine Überraschung.

Alternativen zu WhatsApp

Trotz der bestehenden Datenschutz-Probleme haben es Alternativen zu WhatsApp schwer. Der hohe Verbreitungsgrad von WhatsApp sorgt ganz automatisch dafür, daß immer mehr Menschen zu diesem Messenger greifen, weil sie für Freunde und Bekannte kompatibel und damit erreichbar bleiben wollen. Gerade jugendliche Nutzer nutzen auf ihren meist mehrere hundert Euro teuren Smartphones, die mehr Leistung haben als die einstigen Bordcomputer aller Apollo-Raketen zusammen, fast nur Facebook und WhatsApp.
Threema, Telegram, Viber, Hangouts und andere alternative Messenger haben es deshalb schwer, auch nur ein kleines Stück vom Markt abzubekommen.

WhatsApp Logo

WhatsApp Logo

Verbot von WhatsApp?

Doch jetzt bekommt WhatsApp ordentlich Druck von außen. Eine Datenschutzrichtlinie der EU sieht vor, daß Jugendliche Onlineplattformen und Messenger, wie eben Facebook und WhatsApp, erst ab einem Alter von 16 Jahren nutzen dürfen.

Insofern ist etwas dran an der Meldung, daß WhatsApp verboten werden soll. Allerdings trifft „das Verbot“ auf alle anderen Anbieter ebenfalls zu und richtet sich nicht allein gegen WhatsApp.

Richtig verboten wird durch die Richtlinie auch nichts, denn die Erziehungsberechtigten der Jugendlichen unter 16 Jahren können eine Einverständniserklärung abgeben, dann dürfen auch Jugendliche unter 16 Jahren weiterhin Facebook, WhatsApp und Co. benutzen. Doch ohne das Einverständnis der Eltern geht nichts, und das ist der eigentliche Zweck dieser Richtlinie. Die Jugendliche sollen zum einen geschützt werden und zum anderen sollen die Eltern angehalten werden, sich mehr mit den Internetaktivitäten ihrer Kinder zu beschäftigen.

Mindestalter gilt schon heute

Und ein weiterer Fakt  wird viele überraschen. Das Mindestalter für die Nutzung von WhatsApp liegt schon heute bei 16 Jahren. Jugendliche, die jünger sind, dürfen WhatsApp laut eigener Geschäftsbedingungen eigentlich gar nicht nutzen. Deshalb ändert sich die EU-Richtlinie für WhatsApp-Nutzer eigentlich gar nichts.

Die neue Richtlinie soll 2018 in Kraft treten. Wie das Alter der WhatsApp- und Facebook-Nutzer jedoch effektiv kontrolliert werden soll, wenn es schon heute offensichtlich unmöglich ist, das Mindestalter von 16 Jahren durchzusetzen, darauf darf man gespannt sein.

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