Schuldenerlaß in Kroatien

Tausende Bürger dürfen auf Schuldenschnitt hoffen.

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Das ist doch mal ein Konjunkturpaket, das den Namen auch verdient. Statt Merkels Kamikaze-Kurs vom ewigen Sparen weiter mitzumachen, geht EU-Land Kroatien einen andern Weg. Was Merkels Spardiktat in Griechenland gebracht hat, kann man seit Monaten ja eindrucksvoll nachvollziehen. Nämlich die weitere Verschuldung des Landes bei gleichzeitigem Verarmen weiter Bevölkerungsschichten.
Kroatien, das kleine Land an der Adria, will dagegen lieber die eigenen Bürger retten, statt immer nur deutsche Banken.

Merkel hat bis heute nicht verstanden, wie unser Geldsystem funktioniert. Wachstum, die heilige Kuh der Unionsparteien, kann nur durch neues Geld angeregt werden. Ohne Geld kein Wachstum. In einem Schuldgeldsystem, wie dem unsrigen, kann neues Geld aber nur durch neue Schulden entstehen. Wachstum und Schulden sind die zwei Seiten der gleichen Medaille, das kann oder will Merkel nicht verstehen. Ändern tut das aber nichts, die Welt dreht sich trotzdem weiter und hält sich an ihre wirtschaftlichen Gesetze.

Schuldenerlaß durch „Neuer Anfang“

Kroatien, das seit dem 1. Juli 2013 Mitglied der EU ist, hat noch seine eigene Währung, die Kuna. Weitestgehend ohne Diktat aus Brüssel und Berlin kann Kroatien deshalb Wirtschafts- und Währungspolitik betreiben, und dürfte sehr froh darüber sein.

Mit dem Programm „Neuer Anfang“ will Kroatien nun für mehr Wirtschaftswachstum sorgen. Ein Schuldenerlaß für rund 60.000 Bürger soll dafür sorgen, daß deren Konten, die bisher durch ausstehende Zahlungen blockiert sind, wieder frei sind. Von diesem Montag an können sie gestaffelt über mehrere Monate einen Antrag auf Schuldenerlaß stellen.

Natürlich sollen durch diesen Schuldenerlaß nicht solche Bürger nachträglich belohnt werden, die ihr Geld in der Vergangenheit sinnlos verpraßt haben. Stattdessen gibt es klare Regeln, wer davon profitieren darf. Die Schulden dürfen nicht über der Grenze von umgerechnet 4.550 Euro liegen. Außerdem darf das Einkommen pro Familienmitglied nur bei gut 160 Euro liegen, was allerdings auf mindestens 60.000 der rund 4,4 Millionen Einwohner Kroatiens zutrifft.

Insgesamt wird es daher um eine Summe von umgerechnet 273 Millionen Euro gehen, die den Schuldnern erlassen wird, um diese wieder am Wirtschaftsleben teilnehmen zu lassen und so die kroatische Wirtschaft zu beleben. Die Unternehmen beteiligen sich an der Aktion und tragen einen Teil der Schuldenstreichaktion. Der Rest wird durch Steuermittel beglichen, denn Investitionen und Konjunkturprogramme waren schon immer die besten Mittel, um aus einer Rezession herauszukommen.

Man darf gespannt sein, welche Wirkung die Aktion entfachen wird. Sollte sie positiv verlaufen, werden sicherlich auch andere, wie beispielsweise Spanien oder die neue griechische Regierung, derartige Programme für die eigene Wirtschaft prüfen.

Sparen, Sparen über alles

Merkel und die „schwarze Null“ im Bundesfinanzministerium werden wohl trotzdem weiterhin dem gefährlichen Irrglauben von der „Schwäbischen Hausfrau“, der Sparen über alles geht, nachhängen.

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