Mutter-Vater-Kind, das war einmal.

Das Familienbild hat sich gewandelt. Das erkennen jetzt auch konservative Kreise.

Das wird der CDU/CSU gar nicht schmecken. Ausgerechnet die ihr nahestehende Konrad-Adenauer-Stiftung ist nun auf die grandiose Erkenntnis gestoßen, daß „Familie“ nicht immer Mutter-Vater-Kind bedeuten muß. Auch andere Lebensentwürfe sind „Familie“. Die Politik sollte auch keine Familienleitbilder mehr vorgeben.

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Neben dem klassischen und von den konservativen Parteien CDU und CSU noch immer als präferierter Entwurf angesehenen Modell der Familie, bestehend aus Mutter, Vater und Kinder, gibt es heute eine Vielzahl an Lebensentwürfen, die ebenfalls möglich und ebenso gleichwertig sind. Da gibt es Patchworkfamilien mit Kindern aus früheren Partnerschaften, Adoptivkinder, unverheiratete Paare mit eigenen, adoptierten oder Pflege-Kindern, Homosexuelle Paare, Alleinerziehende und noch einige Varianten mehr. Alle gleich wert und unterstützenswert.

Die Konrad-Adenauer-Stiftung kommt in ihrer Studie zu dem Ergebnis, daß heutzutage viele Lebensentwürfe möglich sind und daß diese alle auch als „Familie“ anzusehen sind. „Es sei eine zentrale Schwäche der Politik, der Vielfalt des Familienlebens nicht ausreichend gerecht zu werden.“, so die Studie. Damit kann nur die Union gemeint sein. Mit dieser Ansicht bricht die Konrad-Adenauer-Stiftung mit so ziemlich allem, was CDU und CSU bisher an Auffassungen zum Thema Familie vertreten haben. Der Widerstand der Union gegen die Homoehe und das Adoptionsrecht für solche Paare, der Kampf für die Herdprämie und die Verteufelung von Kinderkrippe und staatlicher Betreuung sprechen in diesem Zusammenhang Bände.

Nun bekommt die Union das aktuelle Familienbild ausgerechnet von der Konrad-Adenauer-Stiftung um die Ohren gehauen. Wenn selbst diese den Begriff „Familie“ von Dogmen befreit sehen will, dann wird es endlich Zeit, daß auch die Union von ihrem Familienbild aus den 1960er Jahren, wo Vati arbeitet, Mutti die Kinder hütet und alle streng die Bibel befolgen, abrückt. Nur so wird man den Anforderungen des Hier und Jetzt gerecht. Sinkende Geburtenraten wird man nicht mit der Herdprämie stoppen, sondern nur mit modernen Angeboten für Familien. Einseitige finanzielle Begünstigen für Verheiratete, wie das Ehegattensplitting, wird man für eine bessere Ausstattung der Familien aufgeben müssen. Denn Familie ist da, wo Kinder sind. Egal, ob die Eltern der Kinder miteinander verheiratet sind oder nicht.

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Ein Kommentar

  • Wing

    Interessante Studie! Mich würde interessieren ob dies eine Langzeitstudie ist? Denn das wichtigste ist der Glücksfaktor und und Faktor der Stabilität einer Familie.