Fakten zum Papst-Rücktritt

Heißt Benedikt dann wieder Ratzinger?

„Wir sind nicht mehr Papst“.

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Leider hat BILD diese Schlagzeile nicht gebracht. Man kann die Schmach, daß der „deutsche Papst“ keinen Bock mehr hat und seinen Job hinschmeißt, im Hause Springer wohl nur schwer ertragen. Dabei ist dies eigentlich ein gutes und klares Zeichen. Wenn man den Papst ganz nüchtern betrachtet, ohne theologische Verklärung vom Stellvertreter „Gottes“ oder der angedichteten heiligen Vaterrolle, dann ist Papst auch nur ein Job. Ein Amt des Vorsitzenden einer Vereinigung und ein monarchisches Staatsoberhaupt. Nicht mehr und nicht weniger. Da ist nichts Mystisches oder Heiliges, das ein „Gott“ ihm eingehaucht hat. Wenn er keine Lust mehr, kann auch er in Rente gehen. Die Märchenfigur Papst steht nun ohne Kleider da.

Wer auch keine Lust mehr auf Kirche hat, der findet das passenden Antrag auf Austritt aus der Kirche*.

Die Kirche wird an dieser Erkenntnis wohl noch einige Zeit zu knabbern haben. Doch im Vatikan stellen sich jetzt ganz praktische Problem, die zu lösen sind. Was wird aus Benedikt? Wird er so noch heißen, wenn es einen neuen Papst gibt? Und wo wird er wohnen?

Fakten zum Papst Rücktritt

Hier eine paar Fakten zu Benedikts Abgang:

  • Rücktritt nicht vorgesehen.
    Es ist im Denken der Kurie nicht vorgesehen, daß ein Papst zurücktritt. Einzig der Tod sollte das Arbeitsverhältnis beenden. Nun tritt Benedikt doch zurück und ein neuer Papst wird gewählt. Theoretisch gibt es damit zwei Päpste gleichzeitig. Exakt geregelt ist da nicht. Benedikt könnte sich immer noch einmischen und im schlimmsten Fall zur Spaltung der Kirche beitragen.
  • Wie heißt Benedikt nach dem Rückzug?
    Auch das ist nicht geregelt. Da aber Päpste nach ihrem Tod immer mit dem gewählten Namen erwähnt werden, könnte Ratzinger weiter Benedikt heißen. Das kann er aber selbst bestimmen, noch hat er ja die Höchstgewalt im Vatikan.
  • Bekommt Benedikt eine Rente?
    Auch das ist wiederum nicht geregelt. Als Papst bekommt er kein Gehalt, dem Papst gehören schließlich die Reichtümer des Vatikan, und so wird er wohl auch keine Rente bekommen. Hungern muß er aber nicht. So wie zurückgezogene Kardinäle wird auch er Kost und Logis frei bekommen. Den Rest werden die Tantiemen seiner Buchverkäufe regeln.
  • Wo wird Benedikt wohnen?
    Nach dem Rücktritt am  28. Februar wird sich Benedikt zunächst in die Papst-Residenz Castel Gandolfo bei Rom zurückziehen. Solange, bis das Klausurkloster Mater Ecclesiae im Vatikan so umgebaut wurde, daß er dort wohnen kann. Hätte er einen Wohnort außerhalb des Vatikans gewählt, wäre seine vatikanische Staatsbürgerschaft wohl erloschen, denn eine offizielle Aufgabe hat er dann nicht mehr. Das Thema doppelte Staatsbürgerschaft von Ratzinger bleibt also aktuell.
    Bei den alltäglichen Erledigungen werden ihn eigens 4 Klosterschwestern unterstützen.  So kann Benedikt seinen Lebensabend genießen.

Am 28. Februar 2013, um 20 Uhr MEZ endet offiziell das Pontifikat von Benedikt. Dann ist die Stelle vakant und er hat frei. Auf einen Zapfenstreich mitten in Rom -mit zwei Wunschtiteln gespielt vom Musikkorps der Schweizergarde- muß Benedikt aber verzichten.

Das Konklave, die Wahlveranstaltung für einen neuen Papst, tritt nach Kirchenrecht frühestens 15 und spätestens 20 Tage nach dem Tod des Papstes, in diesem Fall nach dem Inkrafttreten des Rücktritts, zusammen. Ostern wird dann schon ein neuer Papst seinen Job im Vatikan angetreten haben.

Quelle: SpOn

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